Transportpreise im kommenden halben Jahr stabil

Ein erheblicher Teil der deutschen Transportwirtschaft scheint die Talsohle des konjunkturell bedingten Einbruchs der Transportmengen hinter sich zu haben, glaubt das Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) in Mannheim und stützt sich dabei auf die jüngsten Ergebnisse des „TransportmarktBarometers ProgTrans/ZEW“ für das dritte Quartal 2009. Dieses verzeichnet eine steigende Zuversicht des Wirtschaftszweigs, dass die Transportmengen im nächsten halben Jahr wachsen werden. Die Aussichten für die einzelnen Transportzweige sind zum Teil allerdings recht unterschiedlich. Bei den Preisen wird weitgehende Stabilität erwartet.In der aktuellen Umfrage vom dritten Quartal 2009 wird die Entwicklung des Transportaufkommens für den Straßengüterverkehr, den Kombinierten Verkehr sowie für die Kurier, – Express- und Paketdienste (KEP) am günstigsten eingeschätzt. Auch bei der Binnen- und Seeschifffahrt überwiegen die positiven Einschätzungen. Beim klassischen Schienengüterverkehr sowie bei der Luftfracht sind die befragten Experten dagegen derzeit noch sehr pessimistisch. In Bezug auf die einzelnen Transportwege schneiden die Binnenverkehrsstrecken relativ günstig, die Osteuropa- und die Nord-Amerikaverkehrsrouten eher schlecht ab.

Die Einschätzungen zur Preisentwicklung zeigen laut ZEW, dass für das kommende Halbjahr überwiegend mit stabilen Preisen gerechnet wird. Die Erwartungen sind für die einzelnen Verkehrsträger und Strecken aber noch recht unterschiedlich. Das liege insbesondere daran, dass sich wesentliche Einflussgrößen der Preisentwicklung in verschiedene Richtungen entwickeln. So steigen zwar die Kraftstoffpreise seit März 2009 wieder an, gleichzeitig traf die stagnierende Nachfrage der letzten Zeit aber auf sehr unterschiedliche Wettbewerbssituationen. Beim Straßen- und Schienengüterverkehr sowie bei den KEP-Diensten werden von den Experten daher überwiegend stabile, im Kombinierten Verkehr tendenziell steigende, bei den anderen Verkehrszweigen tendenziell sinkende Preise erwartet. Bei der Seeschifffahrt gibt es sehr uneinheitliche Erwartungen zur Preisentwicklung.

Für den TransportmarktBarometer befragen die ProgTrans, Basel und das ZEW vierteljährlich rund 300 Spitzenkräfte aus der Transportwirtschaft und der verladenden Wirtschaft.

(ZEW/ml)