VIP-Medienfonds: Commerzbank akzeptiert weitreichenden Vergleich

Nach Angaben des Aktionsbunds Aktiver Anlegerschutz (AAA) – ein An­le­ger­schutz­bünd­nis im Bereich geschlossener Fonds – habe die Commerzbank „die Waffen gestreckt“. Die Bank sei nun bereit, einige Tausend Anleger des VIP-Medienfonds IV schadlos zu stellen. Der VIP-Medienfonds IV ist nach Ansicht des Aktionsbunds darüber hinaus als rundum gescheitert zu betrachten.Die Einnahmen aus den Filmen blieben drastisch unter den Kalkulationen und das Steuerkonzept scheiterte. Der Initiator und Geschäftsführer der Fondsgesellschaften, Andreas Schmid, wurde rechtskräftig zu 6 Jahren Haft wegen Steuerhinterziehung verurteilt.

Die Commerzbank war ins Visier der Anlegerschützer geraten, weil sie diese Fonds vertrieben hat, ohne auf die – für den Fachmann – evidenten Risiken hinzuweisen. Nach einigen Dutzend verlorenen Gerichtsverfahren ist die Bank nunmehr bereit, einen Vergleich zu schließen.

Die Rahmendaten des Vergleichs:

  • Allen Anlegern wird ein Kapitalerhalt von 95 % ihrer Einlage
    garantiert.
  • Anleger, die ihre Beteiligung finanzieren mussten,
    werden von diesen Darlehensverpflichtungen freigestellt.
  • Die Bank übernimmt pauschal die Anwaltskosten.

Dr. Wolfgang Schirp, Partner der Kanzlei Schirp Schmidt-Morsbach Apel Neusel, die knapp 500 Anleger der VIP-Fonds III und IV vertritt, sieht im Erfolg des Aktionsbündnisses durchaus auch einen Vorteil für die Bank: Sie habe sich damit zahlreiche weitere Prozessniederlagen erspart. Die Einigung sei zudem nicht nur ein Meilenstein im Anlegerschutz, sondern auch ein Schritt zu mehr Vernunft im Umgang zwischen Anlegern und beratenden Banken.

(ots/ml)