Weihnachtsgeschäft: Trotz Krise mehr Geld für Geschenke

Wenn es um Geschenke für Freunde und Familie geht, wollen die Deutschen in diesem Jahr trotz Wirtschaftskrise keine Abstriche machen. Das durchschnittliche Geschenkbudget der Bun­des­bür­ger liegt dieses Jahr bei 226 Euro, 5 Euro höher als im Vorjahr. Besonders beliebt als Geschenk: Gutscheine, Kleidung und Bücher. Das ergab eine Studie der Prüfungs- und Be­ra­tungs­ge­sell­schaft Ernst & Young. Für die Studie wurden 2000 Verbraucher befragt. Wie in den Vorjahren stehen auch 2009 Bücher ganz oben auf der Einkaufsliste: 57 % der Verbraucher haben vor, Literatur zu verschenken. Ebenfalls gerne verschenkt werden Kleidung und CDs bzw. DVDs (49 bzw. 45 %). Mehr als die Hälfte der Befragten (57 %) planen, Geld oder Gutscheine zu verschenken.

Die größte Überraschung lieferten allerdings die gesunkenen Werte für Unterhaltungselektronik. DVD-Spieler, Hi-Fi-Anlagen oder Flachbildfernseher sind vielen Deutschen dagegen offenbar nicht festlich genug – nur 27 % wollen Unterhaltungselektronik auf den Gabentisch legen – im Vorjahr lag der Anteil noch bei 32 %.

Steigende Umsätze sind in diesem Jahr vor allem in den Bereichen Spielwaren und Sportartikel zu erwarten: Hier steigen die geplanten Ausgaben im Vergleich zu 2008 von 19 auf 23 Euro bzw. von 4 auf 8 Euro. Weniger ausgeben wollen die Befragten hingegen für Eintrittskarten (Veranstaltungen und Freizeiteinrichtungen) und Reisen. Im Durchschnitt wollen die Konsumenten für Geschenke aus diesen Bereichen 10 Euro (2008: 12 Euro) bzw. von 4 Euro (2008: 6 Euro) ausgeben.

„Die Ergebnisse lassen auf ein zumindest stabiles Weihnachtsgeschäft hoffen“ beruhigt Thomas Harms von Ernst & Young den Handel. Im vergangenen Jahr hatte die Wirtschaftskrise massiv die Kauflaune getrübt: Die Budgets für Weihnachtsgeschenke fielen im Vergleich zu 2007 um 10 % von 246 auf 221 Euro. Dass es in diesem Jahr nicht zu einer weiteren Reduzierung gekommen ist, führt Harms darauf zurück, dass der befürchtete drastische Anstieg der Arbeitslosigkeit bisher ausgeblieben sei und die Wirtschaft weniger stark geschrumpft sei als erwartet. Zudem kämen aus der Wirtschaft wieder vermehrt gute Nachrichten.

Allerdings: Während die Konsumenten in den westdeutschen Bundesländern, in diesem Jahr ihre Budgets von 217 auf 229 Euro aufstocken wollen, planen die Menschen in Ostdeutschland ihre Ausgaben für Weihnachtsgeschenke von 237 auf 213 Euro deutlich zu reduzieren.

Ihre Geschenkeinkäufe wollen die Deutschen in erster Linie in Fachgeschäften bzw. Fachmärkten tätigen: Im Durchschnitt werden die Verbraucher 48 % ihres Budgets (das entspricht 108 Euro) im Fachgeschäft ausgeben, 26 % (59 Euro) im Kaufhaus und 14 % (31 Euro) bei Onlinehändlern.

Viele weitere für den Handel hochinteressante Zahlen finden sich in einer Präsentation der Ergebnisse. Sie steht als kostenloser Download online zur Verfügung.

(Ernst & Young/ml)