Niedergelassene Ärzte: Betriebswirtschaftliche Nachhilfestunden für Ärzte

Wirtschaftsexperten vermuten in den Praxen der niedergelassenen Ärzte und Psychotherapeuten in Deutschland einen milliardenschweren Investitionsstau. Sie mahnen, dieser solle nicht nur im Interesse der Wirtschaft aufgelöst werden – er habe auch auf die Patientenversorgung negative Auswirkungen. Die Experten vermuten hinter dem Stau mangelnde betriebswirtschaftliche Kenntnisse der Ärzte. Diese wüssten über bestehende Förder- und Finanzierungsmöglichkeiten nicht ausreichend Bescheid.„In den fast 100.000 ärztlichen und psychotherapeutischen Praxen arbeiten 668.000 Menschen. Wir haben es hier also mit einem markanten und mittelständisch geprägten Wirtschaftszweig zu tun“, charakterisiert  Dr. Andreas Köhler, Vorstandsvorsitzender der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) die Branche. Die Sicherung der Versorgungsqualität der Patienten sei deshalb nicht nur eine fachliche sondern auch eine betriebswirtschaftliche Herausforderung.

Eine kürzlich gestartete gemeinsame bundesweite Informationskampagne unter dem Titel „Niederlassung, Nachfolge, Neuanschaffung – Moderne Investitionsförderung für Arztpraxen“ der KfW Bankengruppe, der KBV und der Kassenärztlichen Vereinigungen (Kven) soll deshalb den niedergelassenen Ärzten im Schnellverfahren entsprechendes Know-how vermitteln und rasche Abhilfe schaffen.

Ziel der Kampagne ist es, den rund 150.000 niedergelassenen Ärzten und Psychotherapeuten in Deutschland betriebswirtschaftliches Wissen zu vermitteln und ihnen Finanzierungsmöglichkeiten und -hilfen aufzuzeigen.

Im Mittelpunkt der Kampagne stehen Informationsveranstaltungen der regionalen Kassenärztlichen Vereinigungen. Bis September 2010 stellen Experten der KBV und der KfW Bankengruppe den interessierten Ärzten und Psychotherapeuten Möglichkeiten der Investitionsförderung vor und bieten Expertenwissen zur betriebswirtschaftlichen Praxisführung an.

Da die Fördermittel der KfW ausschließlich über die Hausbanken vergeben werden, werden sich bei den Veranstaltungen auch die regionalen Geschäftsbanken vor Ort präsentieren, hofft Köhler. Flankiert werden die Veranstaltungen von Anzeigen in den Fachmedien.

(KfW Bankengruppe/ml)