Kernkraft: Finanzielle Risiken des Fusionsreaktors beherrschbar

Mit einer kritischen Anfrage der Grünen-Fraktion des Deutschen Bundestags zum Fusionsreaktor ITER (International Thermonuclear Experimental Reactor) musste sich vergangene Woche die Regierungskoalition befassen. In ihrer Anfrage hatten die Grünen unterstellt, dass der Anteil der EU an den Kosten „von ursprünglich 2,8 Milliarden Euro bei Vertragsunterzeichnung auf schätzungsweise 5,6 Milliarden Euro steigen wird“. In die Finanzierung des Gemeinschaftsprojekts ITER sind die EU, Japan, Russland, USA, China, Indien und Südkorea eingebunden.In ihrer Antwort räumt die Regierung tatsächlich Kostensteigerungen ein. Diese seien der Inflation, der Verlängerung des Betriebs der Internationalen ITER-Organisation im französischen Cadarache und den „erheblich gestiegenen Kosten bei den Rohstoffen und bei Baukosten“ geschuldet. In den Kostenprognosen und den Zeitplänen für den Fusionsreaktor seien aber bereits „einschätzbare Risikozuschläge enthalten“. Die finanziellen Risiken für den Bau des Kernfusionsreaktors seien damit beherrschbar.

Auf die Frage, ob die Regierung angesichts der Kostensteigerung für das ITER-Projekt Alternativen in Erwägung gezogen habe, schreibt die Regierung: „Alle Evaluierungen haben bestätigt, dass ITER der notwendige und richtige Schritt hin zu einer vielversprechenden Option der Energieerzeugung ist. Vor diesem Hintergrund stellt sich die Frage nach einer Neuausrichtung der Kernfusionsforschung nicht.“

(Deutscher Bundestag/ml)