Symantec E-Discovery-Studie: Elektronische Beweissicherung entscheidet vor Gericht

Im Rahmen der so genannten E-Discovery-Studie von Symantec wurden im August 2010 insgesamt rund 5000 Anwälte in Frankreich, Deutschland, Italien, den Niederlanden, Südafrika, Spanien, Schweden, der Schweiz, Großbritannien und den Vereinigten Arabischen Emiraten befragt. Alle befragten Anwälte in EMEA verloren Fälle oder hatten Probleme bei juristischen Auseinandersetzungen, weil wichtige elektronische Beweise nicht rechtzeitig verfügbar waren.

Die starke Nutzung elektronischer Daten zur Beweissicherung macht Juristen zu schaffen. Laut einer Studie von Symantec hatte jeder der insgesamt 5000 befragten Anwälte in den vergangenen zwei Jahren Probleme während eines Falls, weil er wichtige elektronisch gespeicherte Daten zur Beweisführung überhaupt nicht oder nicht fristgerecht vorlegen konnte. Die Hälfte der befragten Juristen gab zu, allein in den vergangenen drei Monaten auf dieses Problem gestoßen zu sein.

Elektronische Daten sind als Beweismittel vor Gericht unabdingbar. 98 % der befragten Anwälte gaben an, dass in den vergangenen zwei Jahren elektronische Daten entscheidend für einen erfolgreichen Rechtsstreit waren. 91 % erklärten, dass elektronisch gespeicherte Informationen (ESI) für ihre tägliche Arbeit kritisch oder wichtig sind.

Zugleich aber erschwert die schlechte Verfügbarkeit digitaler Beweise ihre Arbeit erheblich. 60 % der Befragten gaben zu, dass sie mit der großen Menge an zu untersuchenden Informationen zu kämpfen haben. Denn um juristisch haltbare Beweise zu finden, müssen sie Millionen von archivierten Dateien durchsuchen. In diesem Schritt (E-Discovery) werden alle Daten aus verschiedenen digitalen Quellen auf ihre Relevanz für den Fall hin ausgewertet und zusammengetragen.

29 % der Anwälte klagten, dass es ihnen an Zeit mangele, um alle nötigen Recherchen durchzuführen. 24 % geben an, über keine ausgefeilte Technologie zur elektronischen Beweissicherung zu verfügen, um den geforderten Ansprüchen gerecht zu werden. Alle 5000 befragten Juristen gaben zu, dass sie deswegen Probleme bei juristischen Auseinandersetzungen hatten oder gar Fälle verloren.

Die Schere zwischen eigener Wahrnehmung und Realität ist dennoch groß: Bei der Frage nach dem erfolgreichen Einsatz von E-Discovery waren 69 % der Meinung, auf die elektronische Beweissicherung bei wichtigen Gerichtsverfahren oder Compliance-Fällen „vollkommen vorbereitet“ zu sein.

Bei der Frage, wie die digitale Beweisführung im Rechtswesen erfolgreicher gestaltet werden kann, besteht die Lösung für 57 % nicht in intensiverer internationaler Zusammenarbeit oder einer neuen Gesetzgebung, die die Aufbereitung von Beweisen in digitaler Form vorgibt. Die Anwälte wünschen sich stattdessen bessere Technologien, um elektronische Beweise schneller zu identifizieren, sicher aufzubewahren und aufzubereiten.

Die Umfrage ergab, dass insbesondere Suchfunktionen für lokale Festplatten und Notebooks besonders hilfreich wären. So gaben 45 % an, dass sie vor allem auf diesen Datenträgern nach verwertbarem Material suchen. Symantec hat in der neuen Version der Archivierungssoftware Enterprise Vault mit dem Discovery Collector ein Werkzeug integriert, das wichtige unstrukturierte Informationen außerhalb der typischen Archive auch auf diesen entfernten Datenträgern finden kann. (Quelle: Symantec (Deutschland) GmbH/GST)