Übermorgen-Projekt: Bessere Holztrennung schafft Verwertungskaskade

Mit dem Übermorgen-Projekt „Molecular Sorting for Ressource Efficiency“ wollen Forscher verschiedener Fraunhofer-Institute das konsequente Wiederverwerten und Produzieren in Kreisläufen vorantreiben. Ziel ist, ohne Einsatz neuer Rohstoffe zu produzieren, indem Sekundärrohstoffe in Kaskaden immer weiterverwertet und in den Produktionsprozess zurückgeführt werden.

Die Forscher nehmen u.a. auch Altholz ins Visier, das mit rund 8 Mio t pro Jahr zu einem der größten industriell produzierten Stoffströme in Deutschland gehört. Es würden jedoch nur rund 20 % der Holzabfälle für Recycling-Zwecke genutzt, da die Altholzverordnung vorschreibe, dass mit halogenorganischen Verbindungen beschichtetes Material oder mit Holzschutzmitteln behandeltes Holz nicht oder nur sehr eingeschränkt etwa für Synthesegase oder Aktivkohle verwendet werden darf.

Abhilfe sollen neue Trenntechniken schaffen, bei denen die Oberflächen der Holzteile mit verschiedenen Verfahren wie der Nahinfrarotspektroskopie, der laserinduzierten Spektroskopie und der Massenspektroskopie gescannt, erkannt und sortiert werden.

Aus dem gesäuberten Holz wiederum lassen sich laut Fraunhofer-Institut Kunststoffe, Klebstoffe, Zellulose, Basischemikalien und andere Produkte gewinnen. Die Entwicklungen sollen in etwa drei Jahren in der „Holzkaskade“ münden, einen Demonstrator für eine Altholzsortieranlage, die einen Großteil des heute nicht verwendeten Holzes der Kaskadennutzung zuführt (Quelle: Fraunhofer Institut/sp).