Urban Solutions: Die Metropolen von morgen müssen mitdenken

Fast alle Länder dieser Erde stehen vor dem Problem, dass die Einwohnerzahlen der großen Städte steigen. In den Metropolen gibt es mehr Arbeit, mehr Kultur, bessere medizinische Versorgung usw. Allerdings: Sind die Megacities noch beherrschbar? Mit diesem Thema beschäftigte sich auch die CeBIT 2012 unter dem Motto Urban Solutions. „Die Megastädte“, sagte BIKOM-Präsident Prof. Dieter Kempf, „sind ja in aller Munde, und es ist natürlich in erster Linie auch ein Versorgungsproblem mit allen möglichen Technologien, die exakt aus unserer Branche kommen.“

Doch wie können solche Lösungen aussehen? In erster Linie geht es darum, dass die knappen Ressourcen effektiv genutzt werden und weniger Abgase hinterlassen, betonte Harry Evers, Managing Direcor ITS Niedersachsen:

„Wir haben natürlich die Herausforderung, ökologisch zu fahren, sprich Sprit zu sparen – er wird teurer. Auf der anderen Seite gibt es die Herausforderung eines sicheren Fahrens. Das heißt: Wie kann man die Sicherheit für die Fahrer, für die Beifahrer erhöhen, für die Insassen. Die steigende Verkehrssituation wird natürlich auch dazu führen, dass wir intelligente Transportsysteme benötigen und nicht nur Straßen, die eine Infrastruktur darstellen.“

Doch das ist nur eine Seite. Der BITKOM hatte einen Wettbewerb ausgelobt, den Urban Solutions Pitch 2012. Eines der fünf ausgezeichneten Projekte ist Cloud Power, das effiziente Energiekonzepte für kleinere Stromgemeinschaften wie die holländische Inselgemeinde Texel entwickelt hat. Dazu Rüdiger Fanslau von Capgemini:

„Es gibt ein so genanntes Home-Energy-Management-System, das dem Energielieferanten die Daten über meinen Stromverbrauch im Haushalt liefert. Auf der anderen Seite gibt es ein zentrales Energiemanagementsystem von Erzeugern, das dann die Daten der Stromerzeugung zusammen mit den Daten der Haushalte auswertet und dann versucht, den Stromkonsum genau diesem Angebot anzupassen. Es ist also in Echtzeit ein permanenter Abgleich des Stromangebotes zu dem Verbrauch.“

Bis zum Jahr 2020 will Texel übrigens den gesamten Energiebedarf durch umweltverträgliche Energien abdecken. (mtx)