Cloud Computing: Private Clouds wollen gut betreut sein

Der Blick der Unternehmen auf die Cloud hat sich geändert. Eine neue Untersuchung zeigt, dass die Sicherheitsbedenken in den Hintergrund treten. Stattdessen sind vermehrt die großen Herausforderungen bei der Verwaltung ein Thema.

In Zusammenarbeit mit Oracle hat IDG Connect einen Fragenkatalog zur aktuellen Einschätzung von Cloud Computing erarbeitet und ihn C-Level-Managern in den EMEA-Ländern vorgelegt (Europe, Middle East, Africa). Insgesamt gingen 458 Antworten ein, aus denen sich ein klares Stimmungsbild ergibt – wobei sich allerdings durchaus regionale Unterschiede ausmachen lassen. Die vollständigen Ergebnisse, eine Zusammenfassung sowie, zum Vergleich, die Befunde einer Studie aus dem Jahr 2014 stehen online kostenlos zum Download bereit.

Stellt man die heutigen Resultate neben die 2014er Ergebnisse, so ist zu erkennen, dass der Einsatz von Private Clouds deutliche Fortschritte gemacht hat. 51 % der befragten Unternehmen erklären, dass die Umsetzung eines Private-Cloud-Konzepts in den kommenden zwei Jahren abgeschlossen sein werde. Der Anteil der Firmen, die nach eigenen Angaben etwa auf halbem Weg zu einer Private Cloud sind, stieg im vergangenen Jahr von 19 auf 30 %. Als größte Herausforderung wird dabei die Datensicherheit genannt, während die Automation, die Verfügbarkeit von Fachwissen und die Integration heute weniger Probleme bereiten. Als Hindernisse auf dem Weg zur Private Cloud gelten neben der Sicherheit vor allem noch die Hardware- und die Lizenzkosten für die Software.

Database as a Service wird wichtiger

Auffällig ist, dass sich das Interesse der Unternehmen zunehmend auf DBaaS-Modelle richtet (Database as a Service). Diese Form der Cloud machte den größten Satz nach oben und steht nun an zweiter Stelle hinter Software as a Service. Dahinter folgen Platform as a Service, Middleware as a Service und Infrastructure as a Service.

Als maßgebliche Faktoren für die Nutzung von Cloud Computing nannten die Befragten wie schon in früheren Untersuchungen in erster Linie Kostenvorteile und das schnellere Erreichen von Geschäftszielen. Zudem sind 92 % überzeugt, dass sie mithilfe der Cloud ihr Innovationstempo erhöhen können. Eine besonders wichtige Rolle kommt dabei den übergeordneten Entscheidungsträgern in den Unternehmen zu. Sie müssen das Cloud-Projekt vorantreiben, damit die Umsetzung gelingt.

Herausforderungen bei Hybrid Clouds

Bei der Etablierung einer Hybrid Cloud im Unternehmen stellen sich die Herausforderungen für die Unternehmen anders dar als bei einer Private Cloud. Hier ist es vor allem die Verwaltung von zwei getrennten IT-Infrastrukturen, die den Administratoren Kopfzerbrechen bereitet. Als weitere Hindernisse wurden mangelnde Netzwerkbandbreite und ein erhöhter Verwaltungsaufwand genannt sowie die Notwendigkeit, einen engen Kontakt zum gewählten Dienstleister zu halten.

Lehren aus dem Cloud-Einsatz

Ein weiterer Abschnitt im Fragebogen bat die Unternehmen um Auskunft, welche Lehren sie aus dem Einstieg in Cloud Computing gezogen haben. Am häufigsten angekreuzt wurde dabei die hohe Bedeutung einer Standardisierung der IT. Als ebenfalls sehr wichtig stufen die Befragten ein starkes Change Management sowie die Erklärung der IT-Strategie gegenüber den Mitarbeitern ein. Auf technischer Ebene wurden das Systemmanagement, die Integration der vorhandenen Anwendungen sowie ihre Implementierung genannt.

Bei der Frage, welche Art von Cloud sie in Zukunft bevorzugt einsetzen würden, präferierten 36 % das Private-Cloud-Modell, 32 % nannten eine Hybrid Cloud. Das ist eine leichte Verschiebung im Vergleich zur letzten Untersuchung, bei der die Prozentzahlen genau andersherum verteilt waren. Der Wunsch nach der Nutzung von Public Clouds hingegen ging zurück.