Enter­prise Resource Planning: Anwender ziehen mit ERP in die Cloud – aber nicht ganz

Die diesjährige Kunden­umfrage von Abas zeigt, dass die Akzeptanz von ERP-Lösungen (Enter­prise Resource Planning) aus der Cloud deutlich ge­stiegen ist: 2017 schließen nur­mehr 28 % der An­wender Cloud-Lösungen kate­gorisch aus – 2015 hatten noch 64 % eine Cloud-Integration ab­gelehnt. Damals konnten sich auch nur 8 % einzelne Funktions­bereiche als Cloud-Service vor­stellen, nun sind es bereits 32 %.

Befragt wurden via E-Mail 665 Mittelständler, die Abas ERP anwenden, vornehmlich Industrieunternehmen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz mit 50 bis 2000 Mitarbeitern. 31 % davon bewerten nun die Integration von Cloud-Lösungen in der Vertriebssteuerung und im Kundenmanagement als sinnvoll, 44 % sehen sinnvolle Szenarien im Dokumentenmanagement, während 37 % Business Intelligence als wichtige Cloud-Lösung einstufen. Die Bereiche Finanzbuchhaltung, Lohn und Gehalt hingegen sind nach Einschätzung der mittelständischen Unternehmen für die Cloud gänzlich ungeeignet.

Den Unternehmensverantwortlichen ist dabei sehr wohl klar, was es bei Cloud-Modellen zu beachten gilt: So nennen die befragten Mittelständler ein Rechenzentrum bzw. die Datenverarbeitung innerhalb der EU als zweitwichtigste Voraussetzung. Auf Platz 1 der K.o.-Kriterien steht die Möglichkeit, ERP in einer privaten Cloud zu betreiben, also auf eigenen, dezidierten Servern. 38 % der Befragten befürworten einen hybriden ERP-Betrieb aus, sofern Preis und Mietmodell stimmen. 37 % legen den Fokus auf den Datenschutz und können sich ein Hybrid-System nur dann vorstellen, wenn die unternehmensinternen Daten in einem Rechenzentrum innerhalb der EU gehostet sind.

Außerdem enthält die Umfrage einige interessante Ergebnisse zur Digitalisierung: 47 % geben bei der Frage nach den wichtigsten Auswirkungen des digitalen Wandels die Veränderung oder Erodierung der Geschäftsmodelle an. 40 % bewerten den veränderten Personalbedarf sowie die neuen Schlüsselkompetenzen als folgenschwerste Entwicklungen von Industrie 4.0 und IoT, während 37 % der Anwender den integrierten Einsatz neuer Technologien wie Apps, Sensorik oder Big Data benennen. Als Hilfen in dieser Transformationsphase setzen 67 % der mittelständischen Unternehmen auf spezielle Fortbildungen sowie eine effiziente Mitarbeiterqualifizierung. Knapp 41 % wünschen sich Beratungsleistungen, wie man das eigene Geschäftsmodell zukunftssicher gestalten kann.