Industrie 4.0: Roboter von ABB bauen Roboter für ABB

Der Schweizer Konzern für Auto­matisierungs­technik errichtet in Schanghai die welt­weit modernste Robotik­fertigung. Dabei kommen Techniken wie maschinelles Lernen und digitale Zwillinge zum Einsatz.

Die neue Fabrik soll 2021 eröffnen und das bestehende Werk von ABB in Schanghai ersetzen. Auf einer Fläche von 67.000 m² will das Unternehmen moderne Fertigungsprozesse nutzen. Dazu zählen unter anderem selbstlernende Maschinen und digitale sowie kollaborative Lösungen. Letztlich werden in dem neuen ABB-Werk Roboter andere Roboter fertigen. Die Produktion soll überwiegend an Automationsinseln erfolgen, sodass sich die Roboter frei von Station zu Station bewegen können. Unterstützt werden sie dabei durch FTS (fahrerlose Transportsysteme), die die Produktionsroboter mit den benötigten Teilen versorgen. Alle Roboter, die Transporteinheiten, aber auch das Fabrikgebäude sollen in digitalen Zwillingen abgebildet werden, die Fertigungsprozesse werden vor der Umsetzung ebenfalls digital simuliert. Menschen sollen in der Fabrik aber auch noch arbeiten. Sie werden durch moderne Kollaborationstechniken vor Kollisionen mit den Robotern geschützt.

ABB geht davon aus, dass der weltweite Umsatz mit Robotern von heute 80 Milliarden US-Dollar (ca. 72,5 Milliarden Euro) bis zum Jahr 2025 auf 130 Milliarden US-Dollar (ca. 118 Milliarden Euro) steigen wird. Der weltweit größte Markt ist seit 2013 China – im Jahr 2017 wurde jeder dritte Roboter dorthin verkauft, 2018 waren es laut IFR ganze 154.032 Einheiten.