Bis 2050 soll Deutschland weitgehend treibhausgasneutral werden – und grüner Wasserstoff wird dabei eine wichtige Rolle spielen. In einer Gemeinschaftsarbeit haben nun mehrere Fraunhofer-Institute eine Wasserstoff-Roadmap erstellt.
Den Forschern zufolge kommt der Wasserelektrolyse in Deutschland künftig eine entscheidende industriepolitische Bedeutung zu – für die Erzeugung des benötigten Wasserstoffs, als Flexibilitätsoption im Stromnetz und als Kerntechnologie für den internationalen Exportmarkt. Allein für Deutschland gehen Studien von einem Wachstum der installierten Kapazität auf 50 bis 80 GW bis 2050 aus. Dazu muss bis Ende dieses Jahrzehnts ein jährlicher Zuwachs im Bereich von 1 GW erreicht werden.
Die Roadmap der Fraunhofer-Institute skizziert einen möglichen Weg für die Wasserstoffwirtschaft in den nächsten Jahren. Wichtige Stationen sind:
- die Anpassung des regulatorischen Rahmens für Steuern, Abgaben und Umlagen auf Strom zur Stärkung der Sektorenkopplung,
- die Förderung von Demonstrationsprojekten,
- die Schaffung international einheitlicher Regularien und Standards zu Wasserstoff sowie
- der Abbau regulatorischer Hemmnisse für Brennstoffzellenfahrzeuge und Wasserstoff-Tankstellen.
„Aus unserer Sicht existiert die Technologiebasis der gesamten Wertschöpfungskette“, sagt Prof. Dr. Christopher Hebling vom Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme ISE. „Jetzt kommt es darauf an, die Weichen so zu stellen, dass das Scale-up für die Realisierung der weiteren Kostenreduktion und das Sammeln von Betriebserfahrungen gelingt.“