Podcast: Wie APIs den Entwicklungsprozess in Unternehmen beschleunigen

In der siebten Folge des Podcasts „heise meets … der Entscheider-Talk“ trifft Gisela Strnad auf Daniel Kocot, Senior Solution Architect bei der Firma codecentric in Solingen. Die beiden unterhalten sich über das Thema „API First: Wellen der Transformation richtig reiten!“. 

„Eigentlich befinden sich alle Unternehmen in Deutschland heutzutage in einer digitalen Transformation“, stellt Daniel Kocot zu Beginn des siebten Podcasts „heise meets … der Entscheider-Talk“ fest. „Das Problem ist dabei: Die digitale Transformation ist ein recht heikles Thema. Da der Begriff total allgemein ist und vielfach verwendet wird, wissen nur sehr wenige, was die Auswirkungen sind. Die meisten Unternehmen glauben, dass sie das Thema verstanden haben und gut darauf vorbereitet sind, aber das sind sie in Wirklichkeit nicht.“ Tatsächlich ist angesichts der Auswirkungen der digitalen Transformation ein massives Umdenken erforderlich. „Die Softwarepraktiken, die wir gewohnt sind, entstanden in einer Zeit, als eine IT-Abteilung isoliert für sich war“, so Kocot, der bei der Firma codecentric zu den API-Spezialisten zählt. „Sie hat einfach nur den Geschäftsprozess unterstützt. Sie hatte auch keinen wirklichen Einfluss, wie das Geschäft gemacht wird, sondern nur dazu beigetragen, dass skaliert und kosteneffizient gearbeitet werden konnte.“ Damit war die IT-Abteilung lange Zeit eigentlich nur eine Kostenstelle – mittlerweile kaum noch vorstellbar. 

Die Anforderungen an die IT ändern sich 

„Bei der digitalen Transformation ist die IT integraler Bestandteil der Interaktion mit dem Kunden und auch mit Unternehmen, das heißt B2C und B2B“, erklärt Kocot. „Dadurch haben sich auch die Anforderungen geändert. Die IT ist der wichtigste Feedbackkanal, um zu verstehen, wie Kunden auf Angebote reagieren. IT ermöglicht dadurch neue Geschäftsmodelle und andere Wege, diese Geschäfte abzuwickeln.“ Anders ausgedrückt: „Die IT unterstützt nicht nur kosteneffizient, sondern IT ist das Geschäft.“ Demzufolge nimmt IT heute weniger eine unterstützende als vielmehr eine integrale Rolle ein. Und da laut Kocot die meiste Interaktion mittlerweile über Software abläuft, steht die IT viel stärker im Mittelpunkt und muss auf die Dynamik und die Bedürfnisse des Marktes reagieren.  

Warum APIs eine so wichtige Rolle spielen

An dieser Stelle kommen die Programmierschnittstellen (kurz: APIs) ins Spiel, also die Interfaces, über die Interaktion erfolgt. Laut Wikipedia ist eine API ein „Programmteil, der von einem Softwaresystem anderen Programmen zur Anbindung an das System zur Verfügung gestellt wird“. Kocot präzisiert: „Wenn Unternehmen ihre Angebote und Fähigkeiten über APIs bereitstellen, kann ich viel mehr neuere und vielleicht bisher nicht vorhandene Geschäftsmöglichkeiten und -angebote finden, die dann auch besser zu den Bedürfnissen von Verbrauchern passen.“ Seiner Meinung nach ist dies der Weg, „wo es in Zukunft hingehen wird“. APIs helfen somit, Geschäftsmodelle zu erweitern. Allerdings ist die dritte digitale Welle, in der die API-gesteuerten Geschäftsmodelle im Fokus stehen, noch nicht erreicht. Denn das bedeutet laut Kocot, genau zu gucken, was der Kunde braucht – vielleicht möchte er noch etwas dazukaufen. Für ihn steht fest: „Unternehmen müssen ihre Geschäftsangebote auf Bereiche ausweiten, die sie vielleicht noch gar nicht kennen. Sie müssen Kombinationen anbieten und nicht mehr nur rein ihr Produkt – das zeichnet die dritte Welle aus.“