Nach der Übernahme von VMware durch Broadcom gab es besonders beim Lizenzmodell und in der Partnerlandschaft Veränderungen. Ein Whitepaper von OVHcloud beleuchtet die Auswirkungen für Kunden und erklärt, wie VMware-Anwender auf die neuen Rahmenbedingungen reagieren können und welche Chancen sich eröffnen.
Der Cloud-Spezialist OVHcloud hat ein Whitepaper mit dem Titel „Bleiben oder wechseln: drei Szenarien für die Virtualisierung in der Cloud“ veröffentlicht. Es soll zeigen, „wie VMware-Kunden die Broadcom-Übernahme für sich nutzen können“, so die Verfasser.
Veränderungen seit der Übernahme
Denn seit der Übernahme durch Broadcom fanden einige Veränderungen statt. Manche Produkte gibt es beispielsweise nicht mehr zu kaufen, sondern nur noch zu mieten (Abomodell). „Zudem führt das neue Lizenzsystem zu erheblichen Mehrkosten“, schreibt OVHcloud. „Andererseits hat das Unternehmen das Lizenzsystem vereinfacht und das Angebot auf wenige grundlegende Optionen reduziert. Das neue Abonnementsystem basiert jetzt auf der Anzahl der Kerne, was marktüblich ist.“ Viele Bestandskunden verlieren dadurch „ihre günstigen Dauerlizenzen und müssen bei der nächsten Verlängerung auf die teureren Abonnements umsteigen“, heißt es im Whitepaper. Auf der anderen Seite bewirke der stärkere Cloud-Fokus einen „Innovationsschub“, da es VMware-Kunden nun leichter haben, „ihre Virtualisierungsumgebungen in eine Cloud-native Infrastruktur zu migrieren“, erklären die Experten. Eine weitere Konsequenz ist die Reduzierung auf weltweit nur noch 2.000 direkte Partner und Ansprechpartner für IT-Systemhäuser.
VMware-Alternativen
Für zahlreiche VMware-Kunden stellt sich somit die Frage, ob sie VMware treu bleiben oder sich nach einer Alternative umsehen sollen. „Sollte VMware by Broadcom die bisherige Lösung nicht mehr im gewünschten Maße oder nur noch zu unangemessenen Konditionen unterstützen, sollte der Dienstleister neben VMware by Broadcom eine andere etablierte Virtualisierungslösung im Portfolio führen, auf die ein Unternehmen mit möglichst geringem Aufwand migrieren kann“, zeigt OVHcloud einen Ausweg auf. Der Cloud-Spezialist warnt aber auch, dass Migrationsprojekte dieser Art mit großem Aufwand verbunden sind. „Um hier eine größtmögliche Unterstützung zu erhalten, sollte ein Anbieter nicht nur die neue Virtualisierungs-Technologie sicher beherrschen, sondern zudem eine große Expertise im VMware-Umfeld nachweisen können.“
Hyperkonvergente Infrastrukturen
Weiterhin, so OVHcloud, sollten Organisationen darauf achten, „die Virtualisierung auf künftige Anforderungen auszulegen. Dabei ist es sinnvoll, den Cloud-Fokus von VMware by Broadcom aufzugreifen, hier sogar noch einen Schritt weiterzugehen und die Virtualisierung gleich in eine softwarebasierte, cloudnative Infrastruktur zu verlagern.“ An dieser Stelle kommen hyperkonvergente Infrastrukturen (HCIs) ins Spiel, die sich für alle virtualisierten Daten eines Unternehmens eignen. Das vereinfache die Infrastruktur, „weil sie nun komplett Server-basiert und standardisiert ausgelegt ist“, schreibt OVHcloud. „Außerdem schöpft eine HCI die Rechenleistung der Server-Cluster sowie die zugehörigen Speicherkapazitäten optimal aus. Das hält die Hardware- und Lizenzkosten im Rahmen.“ Das cloudübergreifende HCI-Managementsystem erleichtere IT-Administratoren zudem das Leben, da die Verwaltung nun in einer einzigen Managementoberfläche erfolge.
Im weiteren Verlauf des Whitepapers erklärt OVHcloud unter anderem, was es bei der Auswahl einer hyperkonvergenten Infrastruktur zu beachten gilt, welches Einsparpotenzial HCIs bieten und wieso sie besser gegen Cyberangriffe schützen.