Hinter jedem Paket und Brief stecken bei der Deutschen Post komplexe digitale Prozesse. Bernd Gemein, CIO Post & Paket Deutschland, gibt Einblicke, wie die Post mit künstlicher Intelligenz und Automatisierung den Herausforderungen des boomenden Online-Handels begegnet.
Im heise meets …-Podcast spricht Bernd Gemein mit Moderator Matthias Tüxen über den digitalen Wandel bei der Deutschen Post. Trotz analoger Zustellung revolutionieren KI-Anwendungen wie der Voicebot Jana den Kundenservice. Rund eine Million Anrufe pro Monat werden bereits von der KI bearbeitet – mit einer Lösungsquote von 50 Prozent. Auch im Nachversand hilft KI, verlorene Pakete zu identifizieren und die Anbringungsquote von 50 auf 90 Prozent zu steigern.
Digitalisierung: KI erkennt biegsame Pakete für die Briefsortierung
Um die Kapazitäten der Briefzentren besser zu nutzen, setzt die Post auf eine KI, die anhand von Fotos die Biegsamkeit von Paketen erkennt. So lassen sich an Spitzentagen bis zu 7 Millionen Sendungen zusätzlich über die Briefsortierung abwickeln. Auch das wertvolle Wissen der Zusteller soll mithilfe von KI-gestützten Interviews erfasst und für die Optimierung von Touren und Prozessen genutzt werden.
Trotz aller Automatisierung betont Gemein, dass der Mensch in vielen Bereichen unverzichtbar bleibt: „Der CIO wird eher durch KI ersetzt werden als der Zusteller.“ Gleichzeitig müsse die Technik aber auch demografische Lücken füllen, wenn in den kommenden Jahren viele Mitarbeiter in Rente gehen. Die Digitalisierung sei daher entscheidend, um die Zukunftsfähigkeit der Deutschen Post zu sichern.
