Existenzgründung: Wer der Existenzgründung ins Auge blickt

Das hoffnungsvolle Starter scheitern, ist leider keine Seltenheit: Gründer planen blindlings am Markt vorbei, vergessen elementare Posten wie Strom, Heizung und Wasser oder übersehen, dass der eigene Lebensunterhalt in die Kalkulation gehört. Die fünf größten Fehler, sagt Frank Schneider, sind aber allesamt vermeidbar.

Das Geschäft braucht ehrliche Starter

Von Frank Schneider in Kooperation mit Meine Firma und ich

Die Entscheidung für die eigene Firma wird selten leichtfertig gefällt. Manchmal ist es die Unzufriedenheit mit dem Job im abhängigen Arbeitsverhältnis oder das Streben nach mehr beruflicher Freiheit. Manchmal sind es familiäre Umstände, und oft ist es die scheinbar geniale Geschäftsidee, die das Geldverdienen auf eigene Rechnung erstrebenswert macht. Dass in jedem Jahr für viele Existenzgründer der Traum von der Selbständigkeit schnell ausgeträumt ist, liegt an durchaus vermeidbaren Fehlern.

Es sind fatalerweise stets dieselben Missgriffe, die hoffnungsvolle Starter scheitern lassen. Die meisten davon haben wiederum ein Grundübel als Wurzel: Ungeduld. Die meisten Fehler wären mit ein wenig mehr Geduld im Vorlauf besser einzuschätzen und auszubügeln. Ist der Wagen aber erst im Rollen, bleibt meist gar keine Zeit mehr. Sei es aus der Not der aktuellen Lebenssituation heraus, sei es aus purem Überschwang – viel zu viele Existenzgründer lassen sich von der eigenen Hast demontieren.

Die fünf größten Fehler

Die folgenden Punkte benennen die fünf größten Fehler von Existenzgründern (weitere nützliche Tipps zum sicheren Start in die Selbstständigkeit findet man auch bei blog.meine-firma-und-ich.de.

Serie: Innovations- und Gründerzentren
Der Einführungsbeitrag gibt eine erste Übersicht für Gründer und Start-ups. Dabei interessiert auch die Frage, wie sich die Locations auf den eigenen Erfolg und die Karriere auswirken. Teil 1 stellt dann konkrete Beispiele aus Berlin, Hamburg und anderen Orten im deutschen Norden und Osten vor. Teil 2 reist nach Köln, Dortmund, Mainz und Gummersbach, um die Technologiezentren an Rhein und Ruhr zu sichten. Überraschungen hat auch der Südwesten parat, von dem Teil 3 berichtet – aus Darmstadt und Stuttgart ebenso wie aus dem beschaulich-umtriebigen Bad Orb. Teil 4 geht schließlich in den Postleitzahlenbereich 8 und 9 nach Bayern und Thüringen: Auch außerhalb von München bekommen Gründer gute Unterstützung. Sonderbeiträge geben außerdem Auskunft über die Innovations- und Gründerzentren in Österreich und die dortige Start-up-Szene.

Unterschätzter Kapitalbedarf

Eine Existenzgründung stemmen erfordert Geld. Die eigenen finanziellen Ressourcen reichen dafür nicht immer, Finanziers müssen her. Auch diese verursachen Kosten, sofern es sich um Kreditgeber handelt. Weil die meisten Existenzgründer in Gewinnen und Erfolgen planen, werden die Mittel für eine Ausstattung der beruflichen Selbständigkeit gern und oft unterschätzt. Die meisten Existenzgründer planen lediglich Mittel für Geschäftsräume, Ausstattung, Material und Waren. Vergessen werden hier gern die Kosten, die Mitarbeiter verursachen, Verbrauchskosten für Strom, Heizung und Wasser.

Und auch der Gründer selbst vergisst sich gern. Dann müssten er und seine Familie zumindest in den ersten Wochen wohl von Luft und Liebe leben. Bleibt fraglich, wann sich die ersten Produkte oder Ideen überhaupt in klingende Münzen umsetzen lassen. Wer hier nur das ganz große Ding im Auge hat, läuft Gefahr, am Markt vorbei direkt in die Pleite zu steuern. Manchmal sind es eben die kleinen, aber feinen Dinge, die erste Erfolge sichern. Klappt das nicht, ist der Plan wenigstens preisgünstig gescheitert.

Business-Plan mit falschen Aussagen

Schön, wenn Existenzgründer einen Plan haben. Weniger schön, wenn der Plan hinkt. Besonders beim Business-Plan für den Mittelstand kommt es darauf an, mit harten Fakten zu rechnen und sich die Welt nicht schönzuschreiben.

Wer im Handel reich werden will, sieht sich einer großen und wachsenden Konkurrenz gegenüber. Dass auch die alles versucht, die größten Marktpotenziale abzuschöpfen, liegt auf der Hand. Ähnlich bei der Produktion von Waren und Ideen. Wo liegt der einzigartige Vorteil meiner Leistungen (USP)? An diesen Fragen entscheidet sich oft das Sein oder Nichtsein junger Unternehmen. Wenn hier der Plan für die eigene Firma nicht stimmt, bleibt das Ergebnis meist auch unstimmig.

Mängel in Marketing und Vertrieb

Die tolle Idee, das außergewöhnliche Produkt und trotzdem funktioniert der Absatz nicht? Das liegt oft an nicht ausgereiften oder gar keinen Lösungen für das Marketing. Während die einen zu viel und viel zu teure Werbung machen, meinen andere, das Angebot verkaufe sich von selbst. Hier den richtigen Mittelweg zu finden ist eine Sache, die oft den fairen Experten braucht.

Dasselbe trifft auf den Vertrieb zu. Nur wenige Existenzgründer machen sich ausgiebig Gedanken darum, wie das Produkt eigentlich zum Kunden kommt. Dabei liegt hier genau die Entscheidung für Erfolg und Misserfolg. Das beste Produkt taugt nichts, wenn es keiner kennt oder keiner kaufen kann. Die Vertriebswege müssen also ebenso klar sein wie die Maßnahmen zum Marketing.

Mein Produkt – mir gefällt’s

Aber gefällt es denn auch den anderen, vor allem der Zielgruppe? So individuell wie die eigenen Ideen ist manchmal auch der Bedarf. Deshalb scheitern viele Gründer daran, dass Sie selbst ihre besten Kunden sind. Das betrifft nicht nur Gastronomen, sondern eben auch Spezialisten mit ganz besonderen Ideen und Produkten. Nehmen Sie sich und Ihre Ideen ernst, schauen Sie aber vor allem, was der Markt davon haben will und was die eigene Firma leisten kann.

Der Technik immer hinterher

Besonders junge Unternehmen brauchen in vielen Fällen eine ausgereifte Technik, um überhaupt starten zu können. Gerade bei den modernen Technologien wird der Aufwand oft deutlich unterschätzt. Wer mit modernen Technologien arbeitet, muss wissen, dass gerade diese sich ständig weiterentwickeln. Wer diese Entwicklung finanziell oder aus anderen Gründen nicht mitgehen kann, steht schneller im Abseits als geglaubt.

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