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Förderprogramme der KfW Mittelstandsbank

Ihre Hausbank hat die Formulare

Von Ralph Ammann

Die Anschaffung neuer Maschinen, die Umsetzung einer neuen Geschäftsidee oder Verbesserung des Eigenkapitals – es gibt viele Gründe, warum sich kleine und mittlere Unternehmen (KMU) auf die Suche nach Fördermitteln begeben. Die wichtigste Anlaufstation in Deutschland ist die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW).

Das aus fünf einzelnen Banken bestehende Konsortium hat mit der KfW Mittelstandsbank auch ein Kreditinstitut im Portfolio, das sich speziell um die Finanzierung kleiner und mittelständischer Betriebe kümmert. Dazu wurden etliche Förderprogramme ins Leben gerufen, die sich an die unterschiedlichen Bedürfnisse der Kunden richten und alle über die KfW beantragt werden müssen. Die Abwicklung erfolgt dann in Zusammenarbeit mit der jeweiligen Hausbank des Antragstellers. Generell ausgeschlossen von Förderungen sind Unternehmen in akuten Schwierigkeiten sowie Sanierungsfälle.

Fördermöglichkeiten für KMU

KfW-StartGeld

Die älteren Kreditprogramme Mikro-Darlehen und StartGeld hat die KfW zum KfW-StartGeld zusammengefasst, das seit 2011 in erweiterter Form als KfW-Gründerkredit – StartGeld firmiert. Das Angebot ist auf Existenzgründer ausgerichtet, die für den Anfang relativ wenig Kapital benötigen (maximal 100.000 Euro). Es richtet sich u.a. an Freiberufler, die ein Unternehmen entweder gründen wollen oder bereits seit höchstens drei Jahren betreiben und erste Investitionen angehen wollen. Die Laufzeit des Darlehens beträgt mindestens zwei und maximal zehn Jahre bei festem Zinssatz. Eine Kombination mit anderen Krediten der KfW ist nicht möglich.

Unternehmerkapital

Diese Finanzierungsform steht für eine ganze Produktfamilie an Nachrangdarlehen. Sie zeichnen sich dadurch aus, dass der Darlehensgeber im Rang hinter die Forderungen aller übrigen Fremdkapitalgeber zurücktritt und die Darlehen somit eine eigenkapitalnahe Funktion haben. Sie bündeln damit die Vorteile von Fremd- und Eigenkapital und verbessern so die Bonität eines Unternehmens. Die einzelnen Produkte richten sich an die jeweiligen Phasen eines Unternehmens: Gründung, Etablierung am Markt, Vergrößerung. Die Laufzeiten betragen zehn oder 15 Jahre mit variablen Zinssätzen. Die Kombination mit anderen Kreditformen ist möglich.

Serie: Fördermittel für KMU
Teil 1 sichtet den Förder­dschungel im Über­flug: Was wird ge­fördert? Wer fördert? Wie wird ge­fördert? Teil 2 zeigt, welche Mög­lich­keiten Gründer haben, und sagt, was sie bei der Be­wer­bung be­achten müssen. Teil 3 unter­sucht, welche be­son­deren Mit­tel es für Inno­vation und mo­derne Techno­logien gibt und wie gute Ideen am besten an­kommen. Extra-Beiträge spüren außer­dem Zuschüsse von Bund und Ländern auf, sehen sich nach Inter­natio­nalen Förder­mitteln um, prüfen die Förder­program­me der KfW Mittel­stands­bank und ver­raten, worauf Sie bei der Ab­wicklung über die Haus­bank achten sollten.

Unternehmerkredit

Diese Variante steht Freiberuflern und gewerblichen Unternehmen zur Verfügung, die mindestens fünf Jahre am Markt sind und weiter in Deutschland investieren wollen. Sie können Betriebsmittel finanzieren oder vorübergehende Liquiditätsengpässe ausgleichen. Der Höchstbetrag liegt bei 25 Mio. Euro. Die Laufzeit beläuft sich auf maximal 20 Jahre bei festen Zinssätzen. Dabei ist auch eine Kombination mit anderen Krediten der KfW oder des Bundes möglich.

Unternehmerkredit Ausland

Für Auslandsinvestitionen kleiner und mittlerer Unternehmen stellt die KfW eine Produktpalette aus Gründer- und Unternehmerkrediten zur Verfügung. Sie sind universell einsetzbar für alle Länder und Branchen, außer der landwirtschaftlichen Erzeugerproduktion. Vorbereitende Studien und Vorlaufkosten können ebenfalls finanziert werden. Gefördert werden Unternehmen, deren Jahresumsatz nicht über 500 Mio. Euro liegt. Der Höchstbetrag der Förderung liegt bei 25 Mio. Euro. Die Laufzeit beträgt je nach Produkt für Maschinenanschaffungen zehn und für Grunderwerb bzw. Ankauf von Beteiligungen 20 Jahre. Kombinationen mit Mitteln des KfW-Umweltprogramms oder des Unternehmerkapitals sowie des Bundes sind möglich.

ERP-Regionalförderprogramm

Dieses Programm richtet sich an in- und ausländische Unternehmen der gewerblichen Wirtschaft, Freiberufler sowie Privatpersonen, die Gewerbe-Immobilien verpachten oder vermieten wollen. Es ist auf Gebiete begrenzt, die Teil des Regionalfördergebietes im Rahmen der Gemeinschaftsaufgabe der Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur (GRW) des Bundes sind. Dazu gehören flächendeckend die neuen Bundesländer und Berlin sowie ausgewählte strukturschwache Regionen in den alten Bundesländern. Der Höchstbetrag beträgt drei Mio. Euro. Die Laufzeiten liegen bei 15 oder 20 Jahren mit variablen Zinssätzen. Kombinationen mit anderen Krediten sind möglich.

ERP-Innovationsprogramm

Dieses Finanzierungspaket besteht aus einem klassischen Kredit und einem Nachrangdarlehen. Es ist für Unternehmen konzipiert, die eigene neu entwickelte Produkte zur Marktreife führen wollen. Der Jahresumsatz der Unternehmen darf dabei nicht über 500 Mio. Euro bzw. bei Freiberuflern nicht über 2,5 Mio. Euro liegen. Die Laufzeit beträgt zehn Jahre mit festen Zinsen für beide Teile des Pakets. Der Höchstbetrag liegt bei fünf Mio. Euro. Auch hier sind Kombinationen mit anderen Krediten möglich.

ERP-Beteiligungsprogramm

Darüber hinaus hat die KfW eine Reihe von Alternativen zur Beteiligungsfinanzierung in petto. Für Technologie-Start-ups ist speziell der ERP-Startfonds von Interesse, während die Later-Stage-Programme und Regionalfonds für die Eigenkapitalausstattung bestehender Unternehmen gedacht sind.

Fazit

Mit ihren Förderprogrammen für den Mittelstand hat die KfW Mittelstandsbank bereits langjährige Erfahrungen gesammelt. Darüber hinaus arbeitet sie eng mit den Banken vor Ort zusammen, so dass die Förderabwicklung in aller Regel rasch und relativ unkompliziert über die Bühne geht.

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