Automatische Disposition: Wie automatische Disposition mit IP funktioniert

Verkaufen, nachbestellen, eintragen: Der Waren­kreislauf im Markant-Supermarkt Gerdes im Emsland läuft fast voll­automatisch. Sogar die Leergut­automaten können die Mitarbeiter digital steuern, weil der Einzel­händler seine Daten­kommunikation für das Auto-Dispositions­system auf IP umgestellt hat.

Digitaler Lebensmittelkreislauf

Von Diane Schulte, Palmer Hargreaves

Frische Produkte, regionale Spezialitäten und eine umfassende Auswahl: Darauf setzen mehr und mehr Lebensmitteleinzelhändler wie der Markant-Markt Gerdes im Emsland. Um die internen Abläufe zu erleichtern und noch mehr Zeit für die Kunden zu haben, sind alle Produkte, von Bananen bis zur Zahnpasta, über einen digitalen Warenkreislauf, das Auto-Dispositionssystem, erfasst. Das bedeutet: Legt der Käufer eine Packung Cornflakes auf das Band, registriert die Kasse den Verkauf und gibt die Informationen an das Warenwirtschaftssystem weiter. Nach vorher festgelegten Faktoren bestellt das System automatisch nach.

Kommt die Lieferung an, sind die Produkte dank des digitalen Lieferscheins bereits erfasst, die Mitarbeiter müssen sie nur noch in die Regale räumen. „Das System weiß manchmal besser, was wir brauchen als ich“, sagt Betreiber Ulrich Gerdes. „Und bestellt beispielsweise zur Grillsaison automatisch mehr Würstchen.“

Reibungslose Datenweitergabe

Schon seit einigen Jahren setzt der Supermarkt auf das Auto-Dispositionssystem. Weil aber noch nicht alle Geräte in den digitalen Kreislauf integriert waren, stellte der Markant-Markt die Abläufe mithilfe der Telekom auf IP um. „Dadurch sind auch Geräte wie EC-Cash-Systeme und Leergutautomaten eingebunden“, sagt Gerdes. Denn durch die Umstellung auf die IP-Plattform funktionieren alle Geräte nun über ein einheitliches Protokoll und können miteinander kommunizieren.

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Die Kasse muss stimmen: Für Ulrich Gerdes rechnet sich die Umstellung auf IP im Markant-Markt Lengerich (Bild: Thorsten Helmerichs)

Da alle Bestellungen und Lieferscheine online übertragen werden, ist eine zuverlässige Anbindung Voraussetzung für einen reibungslosen Alltag im Markant-Markt. Denn nur dann funktionieren das Auto-Dispositionssystem und alle digitalen Geräte. „Bei einem Ausfall der Leitung müssten wir Tausende Produkte manuell eingeben, dann bekämen wir Stress“, sagt Gerdes. Also sorgt der Händler vor: Bei einer Störung schaltet der Router auf GSM um, und das System arbeitet über Mobilfunk weiter. Auch für eventuelle Probleme an der Hardware hat der Supermarkt eine Lösung: Geht etwa der Router kaputt, sind alle Einstellungen und Daten extern gespeichert und innerhalb von vier Stunden auf einem neuen Router konfiguriert.

Effizienter und sicherer

Die neue Technologie bietet dem Markant-Markt außerdem eine höhere Bandbreite, was einige Prozesse effizienter und die Mitarbeiter produktiver macht. Die Mitarbeiter des Supermarktes können beispielsweise schneller auf den Server in der Markant-Zentrale zugreifen und Angebote auf der Webseite in kürzerer Zeit aktualisieren. Ein weiterer Vorteil der Kommunikation auf IP-Basis: Ulrich Gerdes kann sich nun auch mobil auf die Überwachungskamera aufschalten. „Die Aufzeichnungen brachen früher oft ab, oder das Bild war zu unscharf, um etwas darauf erkennen zu können“, sagt er. „Jetzt sind die Bilder gestochen scharf.“

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