Cloud Computing im Maschinenbau: Wie Maschinenbau in der Private Cloud funktioniert

Loomis Products in Kaisers­lautern baut und ent­wickelt einzig­artige Sonder­maschinen nach Kunden­wunsch. Das er­fordert welt­weite Zusammen­arbeit über viele Stand­orte hin­weg und eine pro­fessio­nelle IT-Infra­struktur. Seit dem Um­zug in die Private Cloud arbeiten die Kollegen nun deutlich besser zusammen.

Aus der Private Cloud in die Werks­halle

Von Diane Schulte, Palmer Hargreaves

Der Kunde bringt ein Produkt, und Spezia­listen bauen an­schließend dazu die Maschine, die es her­stellen kann – zusammen­gestellt nach dem Bau­kasten­prinzip und indi­viduell an die Wünsche und Rahmen­bedingungen des Kunden an­gepasst. So etwas können nur fünf Anbieter welt­weit. Einer davon ist die Loomis Products Kahle­feld GmbH aus Kaiserslautern.

Die Produkte, die aus den Loomis-Pressen kommen, werden für die unterschiedlichsten Zwecke eingesetzt, als Bohraufsätze, Dentalwerkzeuge oder Katalysatoren. Die Grundstoffe sind Pulvermetalle, Keramik oder Kunststoff. Sind die Kunden mit den Plänen zufrieden, bauen die Loomis-Mitarbeiter die Anlage in der Produktionshalle in Originalgröße auf – sofern sie hineinpasst. Erst wenn die Maschine ihre EC-Zertifizierung bekommen hat, wandert sie schließlich in die Halle des Kunden. Entscheiden sich die Kunden nach der Fertigstellung für einen anderen Standort, passt Loomis Products die Anlage einfach an die neuen Bedingungen an. Außerdem ist der Sondermaschinenbauer für die Wartung und den Service der Pressen zuständig. „Von der Planung über die Konstruktion und der Installation beim Kunden bis hin zum Service: Loomis Products deckt die komplette Prozesskette ab“, sagt Geschäftsführerin Pia Ilona Kahlefeld.

Weltweit aktiv und immer einsatzbereit

Gemeinsam mit ihrer Partnerfirma in den USA und einem Verkaufsbüro in Schanghai bedient das Unternehmen Kunden auf der ganzen Welt. Bereits jetzt unterstützten die einzelnen Standorte einander – beispielsweise bei der Zertifizierung der Pressen. „Aber wir wollten die Zusammenarbeit noch weiter verbessern und unsere IT vereinheitlichen“, sagt Kahlefeld. Über verschiedene Insellösungen wie FTP-Server oder Dropbox zu kommunizieren und Daten auszutauschen war im Alltag zu umständlich.

Aus diesem Grund hat Loomis Products alle Systeme mithilfe der Telekom in die Private Telekom Cloud verschoben. E-Mail-Server, Kommunikationssysteme oder Online-Speicher kommen nun aus der Wolke. Alle Mitarbeiter weltweit greifen sicher auf die Geschäftsdaten zu, auch über Mobilgeräte. SafeSync for Enterprise beispielsweise synchronisiert im Hintergrund die Daten – dadurch sind alle Endgeräte immer auf dem neuesten Stand. „So haben unsere Mitarbeiter ihre Termine und E-Mails immer zur Hand, auch wenn sie unterwegs sind“, sagt Kahlefeld.

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Die Nutzung der Private Telekom Cloud optimiert die Arbeit bei Loomis Products. (Bild: Manuel Hauptmannl – Deutsche Telekom)

Für den Umzug in die Cloud bekommt der Unternehmensstandort in Kaiserslautern mit DeutschlandLAN Connect eine hochverfügbare Anbindung an das Rechenzentrum und eine höhere Internet-Geschwindigkeit. Durch die bessere Bandbreite laufen viele Prozesse schneller ab, beispielsweise wenn die Planungsabteilung hohe Datenmengen aus dem Konstruktionsprogramm an die Kunden überträgt.

Konzentration aufs Kerngeschäft

Die Vereinheitlichung der IT-Systeme und der Umzug in die Private Cloud haben den Austausch unter den Mitarbeitern vereinfacht und die Zusammenarbeit verbessert. Mit Microsoft Office 365 können Angestellte von verschiedenen Standorten dasselbe Dokument bearbeiten und sind immer auf dem neuesten Stand. Auch die Präsentation im Home Office fertigzustellen, ist kein Problem mehr. Um Updates und den Schutz der Systeme in der Cloud kümmern sich die Experten der Telekom. „Langfristig möchten wir auch das gesamte Management der Server den IT-Experten überlassen und uns ganz auf die Entwicklung der Sondermaschinen konzentrieren“, sagt die Geschäftsführerin.

Marschrichtung Managed Cloud Services

Erste Schritte in die Cloud hat Loomis Products mit DeutschlandLAN Swyx, einer Telefonanlage aus der Wolke, bereits getan. „Unsere Mitarbeiter sehen am PC, ob der Kollege gerade am Platz ist, und können den Anruf entgegennehmen“, sagt Kahlefeld. „Auch einfach aus Outlook heraus anzurufen, hat sich bereits als praktisch erwiesen. Solche kleinen Dinge vereinfachen den Alltag.“ Die Cloud bietet gleichzeitig ein sicheres Backup für die Daten und macht die IT flexibler. Wenn Loomis Products mehr Rechenpower benötigt, bucht das Unternehmen einfach Kapazitäten auf Knopfdruck hinzu und bezahlt nur die Ressourcen, die es auch nutzt.

Auch den Kundenservice will Loomis Products durch die Cloud verbessern: „Wir wollen unseren Kunden einen Platz in der Cloud reservieren. Dort werden individuelle Anleitungen für die Sondermaschinen hinterlegt, die die Kunden selbstständig abrufen können“, sagt Geschäftsführerin Kahlefeld. Kleinere Fragen sind auf diese Weise schnell geklärt, ohne dass die Kunden den Service in Kaiserslautern in Anspruch nehmen müssten.

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