Profi-Übersetzer treffen den einheitlichen Unternehmensstil
Es gibt kaum einen Unternehmenslenker, der nicht auf einen wirksamen, einheitlichen Außenauftritt seines Unternehmens achtet. Da werden Schrifttypen und Farbcodes festgelegt, Standards der Kommunikation per Brief, E-Mail oder Telefon definiert und Leitbilder entwickelt. Der bewusste und sauber abgestimmte Gebrauch von Fachbegriffen signalisiert die Zugehörigkeit zu einem bestimmten Branchensegment. Man will zeigen, dass man sich in diesem Bereich auskennt und mehr als ein Wörtchen mitzureden hat. Auf dem Heimatmarkt klappt das oft schon recht gut. Wie sieht es aber bei einem international tätigen Unternehmen aus?
Produktbeschreibungen, Broschüren und Webseitentexte müssen in einen anderen Sprachraum transferiert werden. Auch dort soll der Auftritt einheitlich, wie aus einem Guss, wahrgenommen werden. Für diese anspruchsvolle Aufgabe nehmen auch Profiübersetzer die moderne Technik zu Hilfe.
Mit Internet und Datenbanken
Zum Recherchieren von Fachbegriffen bietet das Internet einen nahezu unerschöpflichen Fundus. Dort kann man auch nachvollziehen, wie welcher Begriff in welchem Kontext verwendet wird. Ein professioneller Übersetzer muss in der Lage sein, dazu passende Suchanfragen zu formulieren. Außerdem sollte er ein sicheres Gespür für die Glaubwürdigkeit der gefundenen Seiten entwickeln.
Ein Spezialwerkzeug für Übersetzer sind Translation-Memory-Systeme (TMS). Eine Software speichert dabei alle bisher angefertigten Übersetzungen in einer Datenbank und zeigt sie bei neuen Übersetzungsaufgaben als Vorlage wieder an. Dadurch wird die Arbeit beschleunigt und der verwendete Wortschatz vereinheitlicht. Die Begriffswelt spezieller Fachgebiete oder besonders unternehmenstypische Ausdrucksweisen fließen dadurch kontinuierlich in die Kommunikation des Unternehmens ein und prägen seinen Schreibstil. So trägt ein Unternehmen auch auf Auslandsmärkten zu einem unverwechselbaren Auftritt bei.
Kundeneigenes Glossar pflegen
Wörterbücher und Online-Glossare sind bewährte Fundgruben für Fachbegriffe. Die Suche darin ist freilich zeitaufwändig. Die schnellere und elegantere Variante heißt „Terminologie-Datenbank“. So ein elektronisches Wörterbuch zeigt seine Einträge jeweils passend zum gerade bearbeiteten Satz an.
Professionelle Übersetzer bauen spezielle Terminologie-Datenbanken für einen Kunden auf und integrieren bereits vorhandenes Material. Auf diesem Weg kann ein Auftraggeber sehr komfortabel sicherstellen, dass sich beauftragte Übersetzer immer in der
unternehmensspezifischen Begriffswelt bewegen. So entsteht ein Standard für
Übersetzungsarbeiten, eine Art von „Corporate Translation“.
Maschinell bisher chancenlos
Nach wie vor arbeiten Entwickler daran, mittels Computeralgorithmen einen Text der Sprache A in die Sprache B zu übersetzen. Die Ergebnisse reichen von „komplett falsch“ bis „immerhin komisch“. Der Status „veröffentlichungsreif“ wird so gut wie nie erreicht. Zu komplex ist die menschliche Sprache. Daher ist es auch nicht sinnvoll, z.B. einen mittels Google-Translate übersetzten Text einem Fachmann zur Korrektur vorzulegen. Der Änderungsaufwand ist größer als bei einer kompletten Neuübersetzung.
Nützliche Links
Professionelle Dolmetscher und Übersetzer, die sich freiwillig einem strengen Qualifikationsnachweis unterworfen haben, findet man in einer Datenbank unter www.bdue.de.