Managed Services, Teil 2

IT-Patrouille als Bonusmodell

Von Uli Ries

Ein Trick der in Teil 1 vorgestellten Managed Services besteht darin, dass sich für das Systemhaus die Kosten kaum erhöhen, wenn der Kunde zusätzliche Überwachungsoptionen dazubucht. Denn der Einkaufspreis variiert nur gering und der notwendige Aufwand bleibt praktisch identisch – wenn man von den eventuellen Einsätzen vor Ort absieht. Diese werden aber entweder getrennt abgerechnet oder mit einem entsprechend kalkulierten Festpreis in der monatlichen Betreuungspauschale untergebracht.

Serie: Managed Services
Teil 1 stellt das Geschäftsmodell vor und erklärt, wie Profis mit fertiger Über­wachungs­software die IT-Infra­struktur von Unter­nehmen laufend im Auge behalten. Teil 2 zoomt an Funktionsweise der Kontroll­software heran und erläutert die wichtig­sten Unter­schiede in den Konzepten. Teil 3 nimmt den Faden bei der Alarm­meldung auf und sagt, wie die passende Ticket-Ausgabe fast selbst­tätig den Techniker losschickt.

Das Ziel ist dasselbe, aber die Ansätze sind in der Praxis unterschiedlich: Die Dienste von GFI Max Remote Management und Kaseya bieten umfassendes Monitoring der IT-Infrastruktur. Der Unterschied besteht im Weg, diese Überwachung so gut wie möglich abzuwickeln. Besonderes Augenmerk sollte jeweils dem Feedback-Server gelten, der die eingehenden Meldungen entgegennimmt und verarbeitet.

Agenten mit Mission

So setzt GFI Max Remote Management auf einen Mix aus lokalen, auf Servern und PCs oder Notebooks installierten Agenten und einem zentralen, von GFI betriebenen Server. Diese Konstruktion hat den Vorteil, dass die Systemhäuser sich nicht selbst um die Instanz kümmern müssen, die die Meldungen der Agenten einsammelt. Die ständige Erreichbarkeit des Servers ist entscheidend, da sonst die Alarmierung ins Leere läuft und das Systemhaus unter Umständen die mit dem Kunden vereinbarten Reaktionszeiten nicht einhalten kann.

HenningMeyer.jpg

Henning Meyer war schon als Teen­ager IT-Firmen­gründer, wurde „Unter­nehmer des Jah­res“ (1999) und ist heute Ge­schäfts­führer des GFI-Max-Distri­bu­tors acmeo. Wenn er sich für eine Idee be­geistert, dann setzt er sie durch – wenn es sein muss, auch mit Gratis­service. Dabei hat er nie aus dem Blick verloren, was System­häuser und End­kunden von IT-Diensten und Managed Ser­vices er­warten: spür­baren Mehr­wert aus der täglichen Arbeit.


acmeo GmbH & Co. KG, Mailänder Str. 2, 30539 Hannover, Tel.: 0511-515151-0, info@acmeo.eu, www.acmeo.eu

Ein weiterer Vorteil: GFI kümmert sich darum, diesen so genannten Reporting Server ständig mit aktuellen Versionsständen zu füttern. So kann der Server jederzeit erkennen, ob z.B. die Antivirensignaturdatei auf einem der angeschlossenen Clients nicht auf dem letzten Stand ist. Das Gleiche gilt für Windows-Updates. Laut Acmeo-Geschäftsführer Meyer speist GFI Max dabei die Versionsstände aller gängigen Antivirenprogramme ein.

Screenshot3.png
Die von GFI Max erzeugten Reports visualisieren ver­schie­denste Status­mel­dungen von kriti­schen Kompo­nenten wie Servern. (Bild: Uli Ries, LogicNow)

Intelligente Alarmschaltung

Das Systemhaus greift über ein Dashboard per Browser auf den Reporting Server zu und konfiguriert hier per Mausklick z.B. die Schwellwerte, deren Überschreiten einen Alarm auslösen: Schlägt ein Backup fehl, wird sofort per E-Mail alarmiert. Läuft eine Serverfestplatte voll, meldet der Reporting Server etwa ab einem Füllstand von 80 %, dass der Platz knapp wird. Es können auch absolute Werte in Gigabyte hinterlegt werden. Dies ist wichtig und sinnvoll, damit man das Volumen abschätzen kann, das ein Backup sichern soll.

Kommunikation-und-netze-2015-02.jpg

Schwarz auf Weiß
Dieser Beitrag erschien zuerst in unserer Magazin­reihe. Einen Über­blick mit freien Down­load-Links zu sämt­lichen Einzel­heften bekommen Sie online im Presse­zentrum des MittelstandsWiki.

Informationen wie eine sich verändernde Lüfterdrehzahl oder sich nach und nach füllende Festplatten sind laut Kaseya Sales Manager Thomas Hefner ideal: So kann das Systemhaus schon vorab über drohende Probleme informiert werden. Man könne dem Kunden so einen Mehrwert bieten und in Ruhe proaktiv warnen, anstatt reaktiv und eventuell hektisch das Problem zu beheben.

Dass die Prüfergebnisse, an passende Systeme angebunden, sogar automatische Servicetickets auswerfen und bis hin zur Rechnung übernommen werden können, führt Teil 3 dieser Serie vor.
Uli-Ries.jpg

Uli Ries ist freier Journalist und Autor mit abgeschlossene journalistischer Ausbildung und langjähriger Erfahrung (u.a. bei CHIP, PC Professionell und www.notebookjournal.de). Seine Spezialgebiete sind Mobilität, IT-Sicherheit und Kommunikation – zu diesen Themen tritt er immer wieder auch als Moderator und Fachreferent auf.


Kontakt via Xing

Nützliche Links