Open Education: Im CoderDojo trainieren Kinder Programmcode

Ein Dojo ist im Japanischen eine Übungshalle, in der Schülern Kampfkünste wie Karate oder Judo gelehrt werden. Also ist ein CoderDojo ein Ort, an dem jemandem das „Coden“ beigebracht wird, das Programmieren von Software oder Websites. In diesem Fall sind Kinder die Schüler. Seine Ursprünge hat die noch relativ junge Bewegung aber nicht in Fernost, sondern auf der grünen Insel Irland.

CoderDojo entstand 2011 an einer Schule in Cork, wo der damals 18-jährige James Whelton an seiner Schule einen Computerclub gründete und seinen Mitschülern HTML und CSS beibrachte. Das Projekt nahm an Fahrt auf, als der Unternehmer und Philantrop Bill Liao darauf aufmerksam wurde und darin Potenzial erkannte. Whelton und er gründeten daraufhin im National Software Center von Cork CoderDojo, das sehr schnell überregionale Beachtung fand. Bereits kurz danach entstand in Googles Montevetro Building in Dublin ein erster Ableger. Zu Anfang September 2014 gibt es mittlerweile 481 Dojos in 48 Ländern, darunter acht in Deutschland, zwei in Österreich und zwei in der Schweiz.

Die Organisation fühlt sich dem Open-Source-Gedanken verpflichtet und will jedem Kind die Möglichkeit geben, programmieren zu lernen. Die Teilnahme ist für die Schüler kostenlos, teilnehmen können Mädchen und Jungen im Alter zwischen sieben und 17. Die Lehrer, Mentoren genannt, arbeiten ehrenamtlich. Sie zeigen den Kindern, wie man Webseiten, Apps, Anwendungen, Spiele und vieles mehr entwickelt. Daneben gibt es Freiwillige, die sich um die Verwaltung kümmern, Registrierungen aufnehmen, E-Mail-Accounts einrichten und dergleichen mehr.

Zudem ist es jedem gestattet, selbst einen CoderDojo zu gründen. Menschen, die in diesem Punkt die Initiative ergreifen, heißen dann Champions. CoderDojo unterstützt sie mit einer Anleitung auf der Website der Organisation. In der Datenbank Kata finden sie weitere Links und Empfehlungen für den Aufbau eines Dojos, zudem bekommen sie dort Informationen zu Lernmaterialien und können mit anderen Mitgliedern Erfahrungen austauschen.

CoderDojo sucht laufend Partner, die der Organisation Räumlichkeiten zur Verfügung stellen oder ihr mit anderen Sachmitteln helfen. Finanzielle und logistische Unterstützung bekommt CoderDojo durch die von James Whelton gegründete Hello World Foundation, die auch eine Webseite für Spenden eingerichtet hat. (Quelle: CoderDojo/rf)