Das gute Konsumklima regt zum Kaufen an

Im Monat Mai hat sich die Konsumstimmung der deutschen Verbraucher erneut erheblich verbessert. Das ist das Ergebnis der gestern vorgestellten Konsumklimastudie für Mai 2006 des GfK-Instituts. Die Erwartungen an die konjunkturelle Entwicklung sind so hoch wie letztmals vor fünf Jahren. Der Indikator für die Anschaffungsneigung ist höher als je zuvor. Auch die Erwartungen an die persönliche Einkommensentwicklung sind etwas gestiegen, allerdings nur in den alten Bundesländern. Die insgesamt gute Entwicklung der Einzelindikatoren wirkte sich auch positiv auf das Konsumklima aus: Nach 5,8 Punkten im Mai prognostiziert der Gesamtindikator für Juni einen Wert von 6,8 Punkten.

Die Erwartungen der Konsumenten an die wirtschaftliche Entwicklung sind im Mai in Ost wie in West erneut deutlich höher. Der Indikator legte um 8,7 Punkte auf einen Wert von 30,9 Punkten zu. Gegenüber dem Vorjahreswert bedeutet das ein Plus von gut 47 Punkten. Das fördert die Bereitschaft, größere Anschaffungen zu tätigen. Der entsprechende Indikator stieg gegenüber dem Vormonat um 15,3 auf 49,8 Punkte und damit auf den höchsten Wert seit Beginn der Erhebung. Die Diskussion um und die Aussicht auf eine Erhöhung der Mehrwertsteuer führt laut einer anderen GfK-Studie bei 13 Prozent der Konsumenten zu vorgezogenen Anschaffungen, vor allem von Möbeln, Haushaltsgeräten und Unterhaltungselektronik sowie Investitionen in Renovierungen. Knapp 40 Prozent sind sich noch nicht sicher, ob sie jetzt oder nach der Erhöhung kaufen beziehungsweise renovieren sollen.

Der Optimismus der Verbraucher hat, so vermuten die GfK-Experten, mehrere Ursachen, u.a. ein immer noch großes Vertrauen in die Regierung, die aus Sicht der Arbeitnehmer positiven Tarifabschlüsse in der Metall- und Elektroindustrie und ein Konsumvorlauf im vorauseilenden Schatten der Mehrwertsteuererhöhung Anfang 2007. Im Gegensatz zu den Verbrauchern schätzen Finanzanalysten nach Auskunft des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) und Unternehmer nach Angaben des ifo-Instituts (ifo) die Konjunktur in diesem Monat skeptischer ein. Aber auch deren Indikatoren liegen nach wie vor über ihrem langjährigen Durchschnittswert.

Die hier genannten Zahlen sind nur ein Auszug aus der Studie „GfK-Konsumklima MAXX“. Einige weitere Daten aus der Studie können hier nachgelesen werden. (ml) ENGLISH