In China werden Spitzenkräfte rar und teuer

Einheimische Mittelständler, die mit Konkurrenz aus Fernost am Markt ringen, können Hoffnung schöpfen, dass der Preiskampf demnächst leichter wird. Jene aber, die sich in China engagieren, werden eine gemeinsame Studie der  Managementberatung Hewitt Associates und der Wochenzeitung VDI nachrichten eher mit Sorge zur Kenntnis nehmen. Laut dieser steigen nämlich in China die Gehälter für Manager und Experten rasant an. Zudem mangelt es an entsprechenden Arbeitskräften.

Obwohl jährlich etwa 400.000 Ingenieure die chinesischen Hochschulen verlassen, haben 92 Prozent der befragten ausländischen Unternehmen in China große Schwierigkeiten bei der Rekrutierung geeigneter Mitarbeiter. Ein weiteres Problem ist der Mix aus vielen Gehaltsbestandteilen, der in China üblich und mit europäischen Maßstäben nur schwer zu kalkulieren ist. Die Gesamtvergütung eines Mitarbeiters in China kann das Grundgehalt zwischen 35 und 100 Prozent übersteigen. Die Grundgehälter in China sind in allen Bereichen in den vergangenen sechs Jahren um durchschnittlich acht Prozent gestiegen. Im gleichen Zeitraum stieg das chinesische Bruttoinlandsprodukt um durchschnittlich 8,6 Prozent. Im Jahr 2006 wird eine Gehaltssteigerung von sieben bis acht Prozent prognostiziert. Zwei aktuelle Gehaltsbeispiele: Ein Manager Prozesstechnik in der Automobilindustrie verdient im Durchschnitt mit umgerechnet fast 26.000 Euro (246.338 RMB) das beste Gehalt in seiner Branche. In der Chemischen Industrie erhält der Manager Engineering mit durchschnittlichen 29.000 Euro (274.280 RMB) das Spitzengehalt.

Die Studie »Ingenieure in China 2006, Arbeitsmarkt. Gehälter. Nebenkosten« kann bei VDI nachrichten online für 49,- Euro bezogen werden. (ml) ENGLISH