Kienbaum-Vergütungsstudie zeigt: Große zahlen besser

Die Gesamtbezüge von Geschäftsführern weisen eine starke Streuung auf. Die Spannbreite reicht von weniger als 30.000 Euro bis über eine halbe Million Euro. Knapp die Hälfte aller Führungskräfte findet zwischen 50.000 und 100.000 Euro Gehalt auf ihrem Lohnzettel. 37 Prozent verdienen zwischen 100.000 Euro und 150.000 Euro, 12 Prozent werden mit mehr als 150.000 Euro für ihre Arbeit entlohnt. Dies ergab die neueste Vergütungsstudie „Leitende Angestellte 2006“ der Managementberatung Kienbaum.

Je größer das Unternehmen – gemessen an Umsatz und Beschäftigtenzahl – desto höher fallen die Bezüge der Führungskräfte aus. Mit durchschnittlichen 171.000 Euro verdient eine Führungskraft 1. Ebene eines großen Unternehmens (mehr als 5.000 Mitarbeitern) fast das Doppelte seiner Kollegen (91.000 Euro) in kleinen Gesellschaften (bis zu 50 Beschäftigten). Ebenso entscheidend ist die Ertragslage der Unternehmen: ertragsstarke bezahlen ihre Führungskräfte besser als ertragsschwache. Die jeweiligen Differenzen hängen wiederum stark von der Unternehmensgröße ab. In einem kleinen Unternehmen mit bis ca. 20 Millionen Euro Umsatz erhält ein leitender Angestellter auf 1. Ebene bei unterdurchschnittlicher Ertragslage 92.000 Euro, bei überdurchschnittlicher Ertraglage kann er sein Gehalt auf bis zu 98.000 Euro steigern. Der Kollege in vergleichbarer Position, jedoch in einem Großunternehmen (ca. 1 Mrd. Euro Umsatz) beschäftigt, kommt in guten Zeiten auf 163.000 Euro in schlechten nur auf 138.00 Euro.

Männer verdienen besser: Der Prozentsatz weiblicher Führungskräfte hat sich in den vergangenen Jahren wenig verändert und liegt aktuelle bei neun Prozent. Im Jahr 1996, also vor zehn Jahren, waren es fünf Prozent. Bei einem Anteil an allen Erwerbstätigen von ungefähr 50 Prozent sind Frauen damit im Management stark unterrepräsentiert.

Unternehmen verfolgen bei der Festlegung der Vergütung meist ein ganzes Bündel an Zielsetzungen. 86 Prozent der Befragten wollten durch die Vergütung die Leistungs- und Erfolgsorientierung verstärken, für 60 Prozent dient sie als Motivationsinstrument. 66 Prozent der Unternehmen versuchen, über die Vergütung so genanntes Schlüsselpersonal langfristig an das Unternehmen zu binden, während lediglich 16 Prozent das Ziel verfolgen, mittels Vergütung die „Kosteneffizenz“ des Unternehmens zu erhöhen.

Führungskräfte zählen mit zu den am besten ausgebildeten Berufsgruppen unserer Gesellschaft. 72 Prozent der 1. Ebene und 55 Prozent der 2. Ebene sind Absolventen von Hoch- oder Fachhochschulen. Das Qualifikationsniveau steigt in der Regel mit der Stellung der Führungskräfte in der Unternehmenshierarchie. Dabei stehen die Unternehmensgröße und Ausbildungsqualifikation in einem deutlichen Zusammenhang: Mit steigender Unternehmensgröße nimmt die Verbreitung von Universitätsabsolventen deutlich zu. Darunter bilden Wirtschafts- und Sozialwissenschaftler mit 36 Prozent sowie Ingenieure mit 29 Prozent seit Jahren die stärksten Gruppen. (Kienbaum/ml) ENGLISH