ZEW meldet Entspannung bei Energiepreisen

Die Energiepreise entspannen sich, meldet das das Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) im aktuellen ZEW-Energiemarktbarometer. Das gelte aber nur kurzfristig für die nächsten sechs Monate, schränkt das ZEW die gute Nachricht sogleich wieder ein. Auf die nächsten fünf Jahre gesehen erwartet die große Mehrheit der 200 befragten Experten höhere Preise bei Strom für Industriekunden, Erdgas, Rohöl und Kohle.

Auf kurze Sicht geht die Mehrheit der befragten Experten von stagnierenden Energiepreisen aus. So erwarten rund 57% der Experten in den nächsten sechs Monaten stagnierende Strompreise für Industriekunden, 6% prognostizieren einen Rückgang des Elektrizitätspreises. Allerdings rechnen auch rund 37% mit einem weiteren Anstieg des Strompreises.

Ein erheblich freundlicheres Bild zeichnet sich bei der kurzfristigen Entwicklung der Preise für Primärenergieträger ab. So rechnen lediglich noch 25% der befragten Experten mit einem Anstieg des Erdgaspreises in den nächsten sechs Monaten. Rund 27% erwarten sogar eine Preissenkung. Von konstanten Preisen gehen rund 48% der Befragten aus.

Auch beim Rohöl sehen die Teilnehmer am Energiemarktbarometer auf kurze Sicht eine deutliche Entspannung. Nur ein knappes Viertel der Experten rechnet mit einem Preisanstieg beim Rohöl in den nächsten sechs Monaten. Die überwiegende Mehrheit von rund 63% sieht stagnierende Preise, und etwa 12% erwarten Preissenkungen bis zum Sommer 2007.

Ebenfalls lediglich ein Viertel der Umfrageteilnehmer rechnet im ersten Halbjahr 2007 mit steigenden Kohlepreisen.

Schlechter steht es um die langfristige Preisentwicklung. Für die nächsten fünf Jahre sehen 79% der Experten die Strompreise für Industriekunden steigen. Knapp 16% halten stagnierende Strompreise für wahrscheinlich, und nur knapp 5% erwarten in den kommenden fünf Jahren Preissenkungen. Eine klare Mehrheit von 85% hält auf lange Sicht auch einen Anstieg des Erdgaspreises für wahrscheinlich. Nur rund 12% erwarten in den kommenden fünf Jahren stagnierende Erdgaspreise und lediglich rund 3% gehen von sinkenden Preisen aus. Ähnliches gilt für die Ölpreisentwicklung: Rund 82% erwarten in den nächsten fünf Jahren steigende Rohölpreise, rund 14% gehen von stagnierenden Preisen aus, und lediglich 4% rechnen mit einem Preisrückgang. Die langfristige Prognose für den Kohlepreis: Etwa 62% rechnen mit steigenden Preisen, rund 34% sehen einen künftig stabilen Kohlepreis, und nur rund 4% erwarten Preissenkungen. (ZEW/ml)