Arbeitskosten im ersten Quartal gestiegen

Nach Mitteilung des Statistischen Bundesamtes sind die Kosten einer Arbeitsstunde im ersten Quartal 2007 im Produzierenden Gewerbe und im Dienstleistungsbereich insgesamt kalenderbereinigt um 0,4% gegenüber dem entsprechenden Vorjahresquartal gestiegen. Die Kosten für Bruttolöhne und -gehälter erhöhten sich um 0,4%, die Lohnnebenkosten stiegen um 0,8%.

Saison- und kalenderbereinigt sind die Arbeitskosten je geleistete Stunde im 1. Quartal 2007 gegenüber dem Vorquartal nahezu unverändert (-0,1%) geblieben. Die Kosten für Bruttolöhne und -gehälter blieben komplett unverändert (-0,0%), während die Arbeitgeber bei den Lohnnebenkosten um 0,5% entlastet wurden. Hier spiegelt sich die Entwicklung der Beitragssätze zu den Sozialversicherungen im 1. Quartal 2007 wider. Die gestiegenen Beitragssätze der Arbeitgeber zur gesetzlichen Krankenversicherung (von 6,7% auf 7,0%) sowie zur Rentenversicherung (von 9,75% auf 9,95%) wurden durch die Senkung des Beitragssatzes der Arbeitgeber zur Arbeitslosenversicherung (von 3,25% auf 2,1%) überkompensiert.

Ein europaweiter Vergleich über Niveau und Entwicklung der Arbeitskosten in einheitlicher Euro-Währung ist auf der Basis von Schätzverfahren möglich. Die Arbeitskosten sind in Deutschland im Jahr 2006 im Produzierenden Gewerbe und in der Privatwirtschaft kalender­bereinigt gegenüber dem Vorjahr um 1,1% gestiegen. Deutlich höher war die Zunahme vor allem in den osteuropäischen Mitgliedstaaten Tschechische Republik (+11,7%), Slowakei (+12,1%), Estland (+16,6%), Litauen (+18,5%), Lettland (+23,3%) und Rumänien (+23,5%). Grund dafür sind auch Aufwertungen der nationalen Währungen. In Frankreich lag die entsprechende Steigerungsrate bei 3,3%, in Großbritannien bei 3,6%.

Beim Niveau der Arbeitskosten in der Privatwirtschaft lag Deutschland 2006 mit 28,70 Euro hinter Dänemark, Schweden, Luxemburg, Belgien und Frankreich auf Platz 6 in der Europäischen Union. Die niedrigsten Arbeitskosten hatte Bulgarien mit 1,80 Euro, die höchsten Arbeitskosten wies Dänemark mit 33,80 Euro auf.

Im besonders im internationalen Wettbewerb stehenden Verarbeitenden Gewerbe zahlten die Arbeitgeber in Deutschland im Jahr 2006 durchschnittlich 32,00 Euro für eine Arbeitsstunde. Damit lag Deutschland hinter Belgien, Schweden und Dänemark auf Platz 4 in der Europäischen Union. (Statistisches Bundesamt/ml)