Mittelstand soll Weltbankprojekte stärker nutzen

Durch die Weltbank finanzierte Projekte bieten für deutsche KMU erhöhte Geschäftschancen in Entwicklungs- und Schwellenländern. Die Hamburger Beratungsfirma COMO Consult hat daher im Auftrag des Bundeswirtschaftsministeriums (BMWi) die aktuelle Beteiligung deutscher Unternehmen an weltbankfinanzierten Projekten und das bestehende Förderangebot analysiert. Ziel der Studie ist die Entwicklung von Empfehlungen, wie der deutsche Mittelstand bei der Beteiligung an weltbankfinanzierten Projekten unterstützt werden kann.

Deutsche Unternehmen sind mit einem Gesamtauftragsvolumen von 1,62 Milliarden US-Dollar über die letzten sieben Geschäftsjahre (2000 bis 2006) im Vergleich zu anderen OECD-Ländern, wie Frankreich (1,6 Milliarden US-Dollar), Großbritannien (1,2 Milliarden US-Dollar), den USA (1,1 Milliarden US-Dollar) und Japan (576 Millionen US-Dollar), bei weltbankfinanzierten Projekten gut positioniert. Von diesem Gesamtvolumen deutscher Auftragserfolge entfallen 70% auf nur 30 Firmen, darunter sechs größere mittelständische Unternehmen.

Zusehends wird die Weltbank in Sektoren aktiv, in denen der deutsche Mittelstand stark ist (Infrastruktur, Erneuerbare Energien und Umwelttechnik). Hier gibt es Chancen, die bisher nicht ausreichend genutzt werden. Eine effizientere und effektivere Förderung des deutschen Mittelstandes im Weltbankgeschäft ist dringend nötig.

Das Ziel muss sein, mehr mittelständische Unternehmen an Aufträge bei weltbankfinanzierten Projekten heranzuführen. In einer Unternehmensbefragung wurden im Rahmen der Studie Engpässe für die Beteiligung bereits „weltbankaktiver“ Unternehmen identifiziert. Hier empfehlen die Autoren der Studie, die Unterstützung von Unternehmen durch die Feinabstimmung der bestehenden Instrumente in den Bereichen Informationsmanagement, Projektdurchführung und Garantiestellung zu verbessern. Kritisch wurde von den Unternehmen das Vergabeverfahren der Weltbank, insbesondere die mangelnde Transparenz und fehlende Begleitung des Verfahrens durch die Weltbank angesprochen. Diese Probleme könnten gelöst werden, indem der Dialog zwischen dem deutschen Privatsektor und der Weltbankgruppe intensiviert wird.

Die Studie kann von der Homepage des BMWi kostenlos heruntergeladen werden. (BMWi/ml)