Engpass auf dem Bauarbeitsmarkt kurbelt Ausbildung an

Jedes vierte Bauunternehmen klagt laut Hauptverband der Deutschen Bauindustrie über Probleme bei der Besetzung offener Stellen. Als Folge der baukonjunkturellen Belebung fehle es vor allem größeren Unternehmen an Bauingenieuren, aber auch an qualifizierten Baufacharbeitern. Der Mangel droht zur Wachstumsbremse zu werden. Diese Einschätzung wird nun von einer aktuellen Umfrage des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK) gestützt.

Danach gaben 27% der im Herbst des letzten Jahres befragten Bauunternehmen an, offene Stellen nicht besetzen zu können. In der Vorumfrage vom Herbst 2005 hatten nur 14% der Befragten einen Fachkräftemangel gemeldet. Am stärksten betroffen sind die Bauunternehmen im Süden Deutschlands. Aufgrund der überdurchschnittlich guten Baukonjunktur ist der Bauarbeitsmarkt in dieser Region fast leergefegt. Entsprechend hoch ist im Süden der Anteil der betroffenen Unternehmen: 32% klagen über Arbeitskräftemangel.

Drei von fünf Unternehmen gaben deshalb an, in Zukunft noch mehr ausbilden zu wollen. Bereits Ende Dezember 2007 verzeichnete deshalb die Baubranche über 12.700 neue Ausbildungsverträge, knapp 800 mehr als im Dezember 2006. Insgesamt werden derzeit 39.250 junge Leute in einem Bauberuf ausgebildet.

Aber auch die Weiterbildung steht bei den Bauunternehmen auf der Agenda: 46% der Befragten wollen, auf diese Weise auf den Arbeitskräftemangel reagieren. Zudem soll das Potenzial älterer Arbeitnehmer in Zukunft wieder verstärkt genutzt werden: Jedes vierte Bauunternehmen sieht darin eine Möglichkeit, den Fachkräftemangel zu beseitigen. (ots/ml)