Coming soon ... IT Summit by heise

Männer bevorzugen andere Branchen als Frauen

Alle viertel Jahre veröffentlicht das Statistische Bundesamt Zahlen zu den sozialversicherungspflichtig Beschäftigten. Die letzte Untersuchung zeigt, dass Ende März 2007 in Deutschland insgesamt rund 26,6 Millionen Menschen beschäftigt waren (14,55 Millionen Männer und 12,05 Millionen Frauen). Die Verteilung nach den Geschlechtern auf einzelne Arbeitsmarktsektoren scheint dabei eine traditionelle Rollenverteilung zu bestätigen. Aber die reinen Zahlen täuschen mitunter, denn die Verteilung nach Sektoren darf nicht mit der eigentlichen Tätigkeit gleichgesetzt werden.

So arbeiten Frauen im Produzierenden Gewerbe nicht notwendigerweise in der eigentlichen Produktion, sondern können auch in der kaufmännischen Abteilung eines Industriebetriebes beschäftigt sein. Dennoch sind die unterschiedlichen Verteilungen auffällig.

Im primären Sektor (Rohstoffgewinnung ohne Bergbau) arbeiten nur 1,4% aller Männer und 0,7% aller Frauen. Die geringen Anteile dürfen nicht erstaunen: In diesem Sektor sind besonders viele Erwerbstätige nicht sozialversicherungspflichtig beschäftigt, da sie selbständig sind oder als Familienangehörige mithelfen. Diese aber sind in den genannten Anteilen nicht enthalten.

Beim produzierenden Gewerbe (sekundärer Sektor), das neben dem verarbeitenden Gewerbe auch den Bergbau, die Energie- und Wasserversorgung und das Baugewerbe umfasst, sind die Geschlechterunterschiede sehr deutlich. Nur 16,6% aller Frauen arbeiteten Ende September letzten Jahres in einem dieser Wirtschaftzweige, aber fast die Hälfte (44,7%) aller Männer.

Dementsprechend hat der tertiäre Sektor (Dienstleistungen) mit 82,7% der Beschäftigten für die Frauen die weitaus größte Bedeutung, während nur 53,9% aller Männer in diesem Sektor beschäftigt sind.

Doch auch innerhalb des Dienstleistungssektors sind deutliche Unterschiede in den Anteilen von Männern und Frauen zu finden. Im Gesundheits- Veterinär- und Sozialwesen arbeiten 21,2% aller sozialversicherungspflichtig beschäftigten Frauen, aber nur 4,3% aller Männer. Mit 4,6% ist der Anteil der Männer, die in der öffentlichen Verwaltung arbeiten, nur etwas mehr als halb so groß wie der Anteil der Frauen von 8,4%. Sehr ähnlich sind die Anteile hingegen bei den Männern und Frauen, die in Handel, Gastgewerbe, Verkehr und Nachrichtenübermittlung arbeiten, mit 23,0% bzw. 23,8%. 24,7% der Frauen und 19,1% der Männer arbeiten in sonstigen Dienstleistungsunternehmen bzw. sind selbst Dienstleister. Diese Kategorie umfasst u. a. Dienste in Privathaushalten, das Grundstücks- und Wohnungswesen, Erziehung und Unterricht und sonstige Dienstleistungen für Unternehmen bzw. öffentliche bzw. persönliche Dienstleistungen. Letzterer Wirtschaftsabschnitt umfasst so unterschiedliche Tätigkeitsbereiche wie Abfallbeseitigung, Kinos oder Frisörsalons.

Die Zahlen scheinen eine traditionelle Verteilung zu bestätigen. Die reinen Zahlen können aber täuschen, denn diese Verteilung darf nicht mit der eigentlichen Tätigkeit gleichgesetzt werden. So arbeiten Frauen im Produzierenden Gewerbe nicht notwendigerweise in der eigentlichen Produktion, sondern können auch in der kaufmännischen Abteilung eines Industriebetriebes beschäftigt sein. (Statistisches Bundesamt/ml)