Mathematik ist Schlüsselkompetenz für Hightechfirmen

Der Bundesverband Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien (BITKOM) fordert von der Bildungspolitik mehr Aufmerksamkeit für die technischen Fächer in Schulen und Hochschulen. Derzeit entfallen in der Sekundarstufe I der deutschen Schulen nur 22% der Stunden auf Naturwissenschaften und Mathematik. Der Anteil dieser Fächer solle auf ein Drittel des gesamten Unterrichts erhöht werden, fordert der Hightech-Verband.

Zudem müsse die Informatik als wichtiges Anwendungsgebiet für die Mathematik zum Pflichtfach werden. Viele Ausbildungsberufe und Studiengänge erforderten gute und sehr gute Mathe-Leistungen, mahnt der Verband

Fehlende Mathematik-Kenntnisse sind heute ein wesentlicher Grund für die hohen Abbrecherquoten in den technischen Studiengängen. In der Mathematik beenden rund 60% der Studienanfänger ihr Studium vorzeitig oder wechseln in ein anderes Fach. In der Informatik liegt die Abbrecherquote bei rund 50%. Ein weiteres Problem sind die langen Studienzeiten. An den Universitäten beträgt die durchschnittliche Studiendauer im Fach Mathematik knapp zwölf Semester, bei einer Regelstudienzeit von neun Semestern. Noch länger benötigen die Informatiker mit 12,5 Semestern (Regelstudienzeit: neun Semester). Die Uni-Absolventen in den Fächern Mathematik und Informatik sind im Durchschnitt zwischen 27 und 28 Jahre alt.

Mathematik-Kurse werden nach Ansicht des Verbands an den Hochschulen immer wieder dafür genutzt, vermeintlich nicht geeignete Studierende frühzeitig aus den Studiengängen herauszuprüfen. Überzogene und fachlich nicht notwendige Anforderungen an Mathematik-Kompetenzen sei aber ein Missbrauch, der beseitigt werden müsse.

Im Jahr 2006 haben sich 16.938 Studierende für das Fach Mathematik eingeschrieben, 1% weniger als im Jahr davor. Neuere Daten liegen für diesen Studiengang nicht vor. In der Informatik ist die Anfängerzahl 2007 im Vergleich zum Vorjahr um 4% auf 30.325 Erstsemester angestiegen. In der Mathematik sind mehr als die Hälfte der Studienanfänger Frauen, in der Informatik dagegen nur 18%. In der Informatik liegt die Studienanfängerzahl 20% unter dem Niveau des Spitzenjahres 2000, so die Daten des Statistischen Bundesamts. (BITKOM/ml)