Gleicher Anstieg bei Durchschnitts- und Tarifverdiensten

Erste Ergebnisse der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnungen des Statistischen Bundesamts zeigen, dass 2007 die Bruttodurchschnittsverdienste aller Arbeitnehmer in Deutschland um 1,4% auf 27.083 Euro im Jahr gestiegen sind. Die Tariflöhne erhöhten sich 2007 (nach Berechnungen der Deutschen Bundesbank) um 1,3%, also nahezu gleich stark.

Der im Vergleich zur Tariflohnentwicklung leicht stärkere Anstieg der gesamtwirtschaftlichen Durchschnittsverdienste ist vor allem auf den sinkenden Anteil der „marginal Beschäftigten“ zurückzuführen. Ohne Berücksichtigung dieser Beschäftigtengruppe läge die Steigerung der effektiv gezahlten Verdienste ebenfalls bei 1,3% und damit zum ersten Mal seit der deutschen Wiederereinigung gleich auf mit jener der tariflich vereinbarten Verdienste.

Die Gruppe der „marginal Beschäftigten“ umfasst die Arbeitnehmer, die keine voll sozialversicherungspflichtige Beschäftigung ausüben. Hierzu zählen die Beschäftigten in Arbeitsgelegenheiten, die so genannten „1-Euro-Jobs“, und die ausschließlich geringfügig Beschäftigten. Der niedrige Verdienst dieser Beschäftigtengruppe beeinflusst die Entwicklung der gesamtwirtschaftlichen Durchschnittsverdienste spürbar. Seit dem Jahr 2003 stiegen die Entgelte aller Arbeitnehmer um 3,2%. Schaltet man rechnerisch den Effekt der marginal Beschäftigten aus, ergibt sich ein Anstieg der Verdienste um 5,5%.

Bei der Ermittlung der gesamtwirtschaftlichen Durchschnittsverdienste (Bruttolöhne und -gehälter je Arbeitnehmer) der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnungen werden alle Arbeitnehmergruppen einbezogen – auch Beschäftigte in Arbeitsgelegenheiten, geringfügig Beschäftigte ebenso wie leitende Angestellte, Vorstandsmitglieder oder Beamte. Ferner werden alle für geleistete Arbeit empfangenen Entgelte und geldwerte Leistungen, zum Beispiel auch Weihnachts- und Urlaubsgeld, Zulagen oder Prämien, berücksichtigt. Die Sozialbeiträge der Arbeitgeber sind dagegen nicht eingeschlossen.

(Statistisches Bundesamt/ml)