Start-up-Pläne scheitern meist am Geld

Der häufigste Grund, warum Unternehmensgründungen zwar geplant, aber nicht umgesetzt werden, ist das liebe Geld – das fehlt. An zweiter und dritter Stelle stehen unsichere Einnahmen und lukrative Jobangebote bei anderen Unternehmen. Das ergab eine aktuelle Studie des Bundesverbands Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien (BITKOM). Für die Studie befragt wurden Teilnehmer des Gründerwettbewerbs Multimedia des Bundeswirtschaftsministeriums.

Bei 64% der gescheiterten Gründungspläne fehlten Kapitalgeber für das Start-up, und in jedem dritten Fall spielten Sorgen um das Einkommen eine wesentliche Rolle. Das ist nach Meinung des Verbands ein klares Zeichen, dass Start-ups in Deutschland bessere Finanzierungsbedingungen brauchen. Dabei kommen zwei Drittel der Gründer in der Startphase mit relativ kleinen Beträgen von bis zu 40.000 Euro aus.

Einer Mehrheit der Gründer gelinge es dennoch nicht, an entsprechende Kredite, Wagniskapital oder öffentliche Zuschüsse und Darlehen zu gelangen, so die Studie. Zwei von drei abgewiesenen Gründern machten die Erfahrung, dass ihre Idee die Investoren nicht überzeugte oder von diesen nicht verstanden worden war. Neuartige und damit schwer vermittelbare Geschäftsideen seien für die junge Hightech-Branche aber unvermeidbar.

Eine weitere Hürde sind laut Studie unzureichende Sicherheiten – sie sind in jedem dritten Fall einer der Gründe, weshalb die Finanzierung scheitert. Fast ebenso häufig ist das gewünschte Finanzierungsvolumen für Investoren zu klein. Eine große Summe sei zuweilen leichter zu bekommen als eine kleine.

87% der tatsächlich gegründeten Unternehmen starten daher mit Eigenmitteln der Gründer. Lediglich 31% der Start-ups kann auf öffentliches Geld zurückgreifen, zum Beispiel von Gründerfonds und Förderbanken. An dritter Stelle der Geldgeber stehen Verwandte und Freunde (22%), gefolgt von Banken (17%) und Privatinvestoren (13%). Risikokapitalgeber (6%) und weitere Finanzierungspartner spielen eine geringere Rolle. Der BITKOM fordert daher, die Rahmenbedingungen für privates Beteiligungskapital zu verbessern. Dazu seien vor allem steuerliche Anreize ein geeignetes Mittel.

Die Studie steht kostenlos per Download zur Verfügung.

(BITKOM/ml) ENGLISH