Mehr Aufträge für die Industrie der EU

Die Industrieunternehmen der Eurozone konnten sich im April über mehr Aufträge freuen. Noch im März erlebten die Unternehmen einen Rückgang um 1,2%. Jetzt im April stieg die Zahl der Aufträge gegenüber dem Vormonat um 2,5%. Noch deutlicher verlief die Trendumkehr in der erweiterten EU27. Sie konnte im April erfreuliche 3,6% Steigerung melden (März: -1,0%).

Im Vergleich zum April 2007 nahm im April 2008 der Index der Auftragseingänge in der Eurozone um 11,7% zu. In der gleichen Zeit stieg der Index in der EU27 um 14,2%.

Ohne Schiff- und Bootsbau, Schienenfahrzeugbau sowie Luft- und Raumfahrzeugbau, stiegen die Auftragseingänge in der Industrie gegenüber dem Vormonat März in der Eurozone um 2,2% und in der EU27 um 1,6%. Im Vergleich mit dem Vorjahresmonat April 2007 legten die Aufträge ohne diese Branchen in der Eurozone um 11,8% und in der EU27 um 12,4% zu. Das meldet das europäische statistische Amt Eurostat.

Monatliche Veränderungen

Im Vergleich zum Vormonat stiegen im April 2008 die Auftragseingänge im Textil- und Bekleidungsgewerbe um 5,6% in der Eurozone und um 0,4% in der EU27. Die Metallerzeugung und Herstellung von Metallerzeugnissen nahm um 3,2% bzw. 3,9% zu. Die Auftragseingänge im Maschinen- und Anlagenbau wiesen eine Zunahme um 2,6% in der Eurozone und um 4,0% in der EU27 auf. Der Index für elektrische und elektronische Erzeugnisse kletterte etwas stärker um 2,2% bzw. 4,4% nach oben. Um 0,3% in der Eurozone und um 5,3% in der EU27 konnte der Fahrzeugbau zulegen. Entgegen der allgemeinen Entwicklung musste die chemische Industrie Rückgänge von 0,2% bzw. 0,1% hinnehmen.

Von den Mitgliedstaaten, deren Daten bereits zur Verfügung stehen, verzeichneten im April 2008 vierzehn Länder einen Anstieg der Auftragseingänge im auftragsorientierten verarbeitenden Gewerbe und fünf einen Rückgang. Die höchsten Zuwächse meldeten Griechenland (+13,5%), Litauen (+12,9%) und Estland (+8,7%). Die stärksten Rückgänge waren in Irland (-13,8%) und Rumänien (-3,5%) zu beobachten.

Jährliche Veränderungen

Im Vergleich zum April 2007 kam es im April 2008 zu einer Zunahme der Auftragseingänge im Maschinen- und Anlagenbau um 17,2% in der Eurozone und um 19,0% in der EU27. Auch die Hersteller von elektrischen und elektronischen Erzeugnissen konnten eine Auftragszunahme um 16,7% bzw. 14,3% feststellen. Metallerzeugung und Herstellung von Metallerzeugnissen nahmen um 14,3% in der Eurozone und um 15,9% in der EU27 zu. Der Fahrzeugbau stieg etwas moderater um 10,1% bzw. 15,7%. Die chemische Industrie nahm in der Eurozone um 6,7% und in der EU27 um 8,6% zu. Das Textil- und Bekleidungsgewerbe musste sich mit noch weniger begnügen und verzeichnete eine Zunahme um 4,0% bzw. 5,5%.

Von den Mitgliedstaaten, für die Daten vorliegen, konnten sich im April 2008 achtzehn Länder über einen Anstieg der Auftragseingänge im auftragsorientierten verarbeitenden Gewerbe freuen. Lediglich Irland (-6,3%) hatte einen Rückgang zu verschmerzen. Die kräftigsten Zuwächse verbuchten Dänemark (+43,6%), Lettland (+41,6%), Litauen (+35,8%) und Rumänien (+33,6%).

(Eurostat/ml)

Anmerkung:

  • Eurozone (EZ15): Belgien, Deutschland, Irland, Griechenland, Spanien, Frankreich, Italien, Luxemburg, die Niederlande, Österreich, Portugal, Slowenien, Finnland. Zypern und Malta.
  • EU27: Belgien, Bulgarien, die Tschechische Republik, Dänemark, Deutschland, Estland, Irland, Griechenland, Spanien, Frankreich, Italien, Zypern, Lettland, Litauen, Luxemburg, Ungarn, Malta, die Niederlande, Österreich, Polen, Portugal, Rumänien, Slowenien, Slowakei, Finnland, Schweden und Großbritannien.