Stimmung in der Weltwirtschaft sinkt weiter

Auch im dritten Quartal 2008 zeigt der Stimmungstrend in der Weltwirtschaft nach unten. Damit fällt der Klimaindex des ifo-Instituts von 81,4 Punkten im zweiten Quartal auf 73,4 Punkte im dritten Quartal. Hauptursache ist das Gefühl der Unternehmen, dass sich die wirtschaftliche Lage verschlechtert hat (Rückgang von 96,8 Punkten auf 85,8 Punkte). Hinzu kommen eher geringe Erwartungen an die Entwicklung des nächsten halben Jahres (Rückgang von 66,7 Punkten auf 61,4 Punkte).

Die Abkühlung des ifo-Weltwirtschaftsklimas betrifft vor allem Westeuropa und Asien. In Nordamerika hat sich der Indikator dagegen nicht weiter verschlechtert. Er liegt nun bei 62,7 Punkten nach 60,9 Punkten im zweiten Quartal. In den USA sind die wirtschaftlichen Erwartungen für die nächsten sechs Monate nicht mehr ganz so pessimistisch wie in der ersten Jahreshälfte. Die aktuelle Wirtschaftslage wird jedoch weiterhin ungünstig bewertet.

In Westeuropa verschlechtert sich der Wirtschaftsklimaindikator dagegen deutlich um 12,8 Punkte von 75,9 Punkten im zweiten Quartal auf 63,1 Punkte im dritten Quartal. Die Abkühlung betrifft fast alle Länder dieser Region. Vor allem die wirtschaftlichen Erwartungen für die nächsten sechs Monate wurden deutlich nach unten revidiert. Die aktuelle Wirtschaftslage wird jedoch in vielen Ländern noch als günstig beurteilt, vor allem in Finnland, Österreich, Deutschland und den Niederlanden. Als schlecht bewerten die ifo-Experten des World Economic Survey (WES) die aktuelle wirtschaftliche Situation dagegen vor allem in Italien, Spanien und im Vereinigten Königreich.

Mit einem Minus von 12,1 Punkten sinkt auch der Klimaindex für Asien nahezu ähnlich stark wie in Westeuropa von 88,0 Punkten im zweiten Quartal auf 75,9 im dritten Quartal. Die Eintrübung findet vor allem in Indien, Malaysia, Taiwan, Thailand, Südkorea und den Philippinen statt. In Japan hat sich der Klimaindikator nur geringfügig verschlechtert, verharrt aber nach wie vor auf einem sehr niedrigen Niveau.

Die Inflationserwartungen für das Jahr 2008 sind in den USA mit 3,8% deutlich höher als die Preissteigerung 2007 (2,8%). Auch in Westeuropa liegen die Inflationserwartungen für 2008 mit nun 3,5% merklich über der für 2007 registrierten Preissteigerungsrate (2,1%). Ein ähnliches Bild ergibt sich für Asien: Hier liegen die Inflationserwartungen für 2008 fast drei Prozentpunkte höher als die Preissteigerung im Jahr 2007 (5,3% gegenüber 2,4% für 2007).

Anders als bei der vorangegangenen Erhebung erwarten die WES-Experten des ifo-Instituts einen Anstieg der Notenbankzinsen. Auch die langfristigen Zinsen werden ihrer Einschätzung nach in den nächsten sechs Monaten anziehen.

Vor allem der US-Dollar und zu einem geringeren Grad der japanische Yen gelten weiterhin als unterbewertet. Dagegen sehen die WES-Experten insbesondere den Euro als überbewertet. Im weltweiten Durchschnitt erwarten die WES-Experten keine weitere Abschwächung des US-Dollar in den nächsten sechs Monaten. (ifo/ml)