Arbeitlosenzahl sinkt trotz Krisen weiter

Wie die Bundesagentur für Arbeit heute bekannt gab, ist die Zahl der gemeldeten Arbeitslosen in Deutschland – allen Krisen im Finanzbereich und einer schwächelnden Konjunktur zum Trotz – im September um 115.000 auf 3.081.000 zurückgegangen. Während in den alten Bundesländern die Zahl der Arbeitslosen um 67.000 auf 2.042.000 fiel, sank sie in den neuen Bundesländern um 48.000 auf 1.039.000. Prozentual bedeutet das einen Rückgang um 3,6% in ganz Deutschland. Dieser Rückgang ist zwar etwas geringer als im September des vergangenen Jahres, aber deutlich höher als in den beiden Jahren zuvor. Saisonbereinigt sank die Arbeitslosigkeit um 29.000. Damit setzt sich die bisherige positive Entwicklung im September fort, wenn auch etwas abgeschwächt.Bei der Interpretation der aktuellen Entwicklung muss unter anderem berücksichtigt werden, dass Ende 2007 vorruhestandsähnliche Regelungen ausgelaufen sind, die die Arbeitslosigkeit reduziert haben. Personen, die früher diese Regelungen in Anspruch genommen hätten, werden nun als Arbeitslose gezählt. Im bisherigen Jahresverlauf dürfte das die Arbeitslosigkeit jeweils monatlich in der Größenordnung von 10.000 erhöht haben.

Nach Angaben des Statistischen Bundesamts ist die Zahl der Erwerbstätigen (nach dem Inlandskonzept) im August saisonbereinigt um 39.000 gestiegen. Die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung hat nach Daten der Bundesagentur für Arbeit, die bis Juli reichen, saisonbereinigt um 38.000 zugenommen. Nicht saisonbereinigt ist die Erwerbstätigkeit nach Berechnungen des Statistischen Bundesamtes von Juli auf August um 94.000 auf 40,40 Millionen gestiegen. Gegenüber dem Vorjahr hat die Erwerbstätigkeit um 545.000 zugenommen.

Die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung lag im Juli nach der Hochrechnung der Bundesagentur für Arbeit bei 27,4 Millionen. Gegenüber dem Vorjahr entspricht das einem Zuwachs um 586.000. Dabei entfällt deutlich mehr als die Hälfte des Beschäftigungsplus auf sozialversicherungspflichtige Vollzeitstellen. Die anderen Formen der Erwerbstätigkeit haben sich im Vorjahresvergleich nur wenig verändert.

Die Beschäftigung ist in allen Bundesländern gestiegen. Der Zuwachs reicht von Thüringen mit 1,4% bis zum Stadtstaat Hamburg mit 3,5%. Die Betrachtung nach Branchen zeigt in den meisten Fällen Beschäftigungszuwächse. Vor allem bei unternehmensnahen Dienstleistungen gab es einen kräftigen Anstieg (+206.000), der zum Teil auf Arbeitnehmerüberlassung beruht. Darüber hinaus waren deutliche Zuwächse vor allem im Gesundheits- und Sozialwesen (+90.000), bei Erziehung und Unterricht (+28.000), bei sonstigen Dienstleistungen (+26.000) und bei Verkehr und Nachrichtenübermittlung (+31.000) zu verzeichnen. Ein großer Wachstumsbeitrag kam auch vom Verarbeitenden Gewerbe (+125.000). Leichte Beschäftigungsverluste gab es u.a. in der Bauwirtschaft (-7.000).

Die nach dem ILO-Erwerbskonzept vom Statistischen Bundesamt ermittelte Erwerbslosigkeit belief sich in Deutschland für den August auf 2,9 Millionen und die Erwerbslosenquote auf 6,7 Prozent.

Die Zahl der gemeldeten offenen Stellen (einschließlich geförderter Stellen) ist im September saisonbereinigt um 6000 und die der ungeförderten Stellen für „normale“ sozialversicherungspflichtige Beschäftigungsverhältnisse um 3000 gestiegen. Nicht saisonbereinigt verringerte sich der gesamte Stellenbestand von August auf September um 1000 auf 585.000 offene Stellen. Von diesen waren 90% sofort zu besetzen. Im Vergleich zum Vorjahr hat der Bestand um 44.000 offene Stellen abgenommen. Von allen gemeldeten Stellen entfielen 65% oder 379.000 auf ungeförderte Stellen für „normale“ sozialversicherungspflichtige Beschäftigungsverhältnisse. Das waren 7000 weniger als vor einem Monat und 18.000 weniger als vor einem Jahr.

Ausführliche Daten und Kartenmaterial stehen im Internet zur Verfügung. (BA/ml)