Aufschwung zu Ende, Rezession unwahrscheinlich

Das mit Spannung erwartete Herbstgutachten von acht führenden Wirtschaftsforschungsinstituten bremst sowohl Optimisten wie Pessimisten aus: Der Aufschwung in Deutschland sei zwar vorbei, eine Rezession aber eher unwahrscheinlich, prognostizieren die Ökonomen der Institute. Für 2009 erwarten die Experten nur noch ein Wachstum um 0,2% statt – wie im Frühjahresgutachten – 1,4%.  Immerhin halten sie ein Schrumpfen der deutschen Wirtschaft damit für unwahrscheinlich. Für 2008 liegt die aktuelle Prognose angesichts des guten Verlaufs der ersten Jahreshälfte bei insgesamt 1,8% Wachstum.Gerate allerdings die Weltwirtschaft insgesamt in eine Rezession, werde diese auch Deutschland beuteln, ergab ein Risikoszenario der Institute. So unwahrscheinlich dieses Szenario auch sei, ist dessen Wahrscheinlichkeit absolut gesehen dennoch in der letzten Zeit deutlich gestiegen, so die Experten. Im Fall, dass das Szenario eintrete, könne die Wirtschaft 2009 um bis zu 0,8% schrumpfen und 400.000 Arbeitsplätze verlieren, warnen sie.

Für den Arbeitsmarkt erwarten die Experten in diesem Jahr noch eine leichte Zunahme der Zahl der Arbeitsplätze. Danach werden die Beschäftigtenzahlen langsam zurückgehen. Für Ende 2009 rechnen die Institute mit einem Anstieg der Arbeitslosenzahlen um rund 350.000.

Die Finanzkrise treffe Deutschland als Hauptexportland besonders stark, so die Experten, da sich die Krise vor allem auf die globale Nachfrage nach Investitionsgütern auswirke, die für den deutschen Export besonders wichtig sei.

Das Expertengutachten erscheint zweimal im Jahr im Auftrag der Bundesregierung. Am Gutachten sind folgende Instituten beteiligt: ifo Institut für Wirtschaftsforschung an der Universität München, KOF Konjunkturforschungsstelle der ETH Zürich, Institut für Weltwirtschaft an der Universität Kiel, Institut für Wirtschaftsforschung Halle, Institut für Makroökonomie und Konjunkturforschung in der Hans-Böckler-Stiftung, Österreichisches Institut für Wirtschaftsforschung, Rheinisch-Westfälisches Institut für Wirtschaftsforschung und das Institut für Höhere Studien Wien.

Eine noch unkorrigierte Langfassung des Gutachtens steht als Download zur Verfügung.

(ifo/ml)