Nobler Preis, ein Grund zu mehr Optimismus

Über all den Pleiten und Endzeitszenarien im Finanzmarkt ging eine optimistisch stimmende Meldung in den Medien und auch bei uns im MittelstandsWiki fast unter: Bereits zum dritten Mal binnen Jahresfrist erhielt ein deutscher Wissenschaftler einen Nobelpreis: Prof. Dr. med. Dr. h. c. mult. Harald zur Hausen (siehe Bild) wurde am Montag für die Erforschung der Papilloma-Viren als Auslöser des Gebärmutterhalskrebses der diesjährige Nobelpreis für Medizin verliehen. Seine Arbeit führte zu einem hochwirksamen Impfstoff. Professor zur Hausen teilt sich den Preis mit den französischen Forschern Françoise Barré-Sinoussi and Luc Montagnier, die für die Entdeckung des HI-Virus ausgezeichnet wurden.

Zuletzt erhielten im Oktober 2007 der Festkörperphysiker Peter Grünberg den Nobelpreis in Physik und der Physiker Dr. Gerhard Ertl den Nobelpreis in Chemie verliehen (über beide Preise berichteten wir bereits).

Zur Hausen setzte sich bei seiner Forschung nicht nur gegen den wissenschaftlichen Mainstream in der Krebsforschung durch, die eine virale Ursache für Krebs zur damaligen Zeit für unmöglich hielt, er begründete auch eine sehr fruchtbare Kooperation zwischen einer Universität und einer außeruniversitären Forschungseinrichtung. Unter seiner Leitung ist zwischen dem DKFZ und der Universität Heidelberg ein Pol der Krebsforschung entstanden, der national und international wegweisend ist.

Mit diesem dritten wissenschaftlichen Nobelpreis binnen eines Jahres darf Deutschland eine noch immer ungebrochene Innovationskraft feiern, die unsere Wirtschaft gerade in schweren Zeiten dringend braucht – aber auch nutzen muss. 

Professor zur Hausen gratulieren wir an dieser Stelle ganz herzlich! Mehr noch als seinen wissenschaftlichen Erfolg braucht unser Land sein Vorbild als Wissenschaftler, der nicht nur Ideenreichtum besitzt, sondern auch den Willen zur Durchsetzung ungewöhnlicher Ideen und eine zähe Beharrlichkeit bei der Umsetzung. (ml)