2008 mehr Weihnachtsgeld in den Portemonnaies

Eine Liste der in 23 Branchen tariflich vereinbarten Weihnachtsgelder erlaubt interessante Vergleiche und erleichtert die Orientierung für tariflich nicht gebundene Unternehmen. Zusammengestellt wurde die Liste vom WSI-Tarifarchiv der gewerkschaftsnahen Hans-Böckler-Stiftung. Ein Vergleich zeigt: Das Weihnachtsgeld fällt in diesem Jahr in vielen Branchen höher aus als 2007. Das Plus beträgt zwischen 1,6 und 11,1%. Dies entspricht einem Zuwachs zwischen 18 und 193 Euro.

Hier die Sonderzahlungsvereinbarungen einzelner Branchen und Tarifbereiche:

  • In der Druckindustrie bekommt ein Arbeiter in der mittleren Lohngruppe ein Weihnachtsgeld von 2290 Euro, das sind 48 Euro oder 2,1% mehr als im Vorjahr.
  • Im Bauhauptgewerbe (West) klettert das Weihnachtsgeld in der mittleren Lohngruppe um 39 Euro (3,0%) auf 1.319 Euro.
  • Im Versicherungsgewerbe erhält ein/e Angestellte/r in der mittleren Entgeltgruppe mit 1969 Euro ein Plus von 58 Euro oder 3,0%.
  • Auch im Einzelhandel NRW steigt der Gehaltsbetrag um 3,0% (37 Euro) auf 1291 Euro.
  • In der Textilindustrie Westfalen und Osnabrück fällt die Steigerung in der mittleren Lohngruppe mit 64 Euro (3,6%) auf 1844 Euro etwas stärker aus.
  • Im öffentlichen Dienst (Gemeinden) steigt die Jahressonderzahlung in der mittleren Entgeltgruppe nach dem Abschluss vom Frühjahr um 107 Euro (5,4%) auf 2074 Euro.
  • In der Chemischen Industrie Nordrhein steigt das Weihnachtsgeld um 110 Euro (4,4%) auf 2624 Euro in der mittleren Entgeltgruppe.
  • Bei der Deutschen Bahn AG fällt der Anstieg mit einem Plus von 193 Euro (11,1%) am stärksten aus.
  • In der Metallindustrie Nordwürttemberg/Nordbaden fällt die Steigerung mit 18 Euro (1,7%) auf 1115 Euro in der mittleren Lohngruppe relativ gering aus. Im Vorjahr stieg es aber bereits aufgrund des guten Tarifabschlusses von 2007 um 4,1%.

Die Auswertung des WSI-Tarifarchivs zeigt weiter: In den meisten Wirtschaftszweigen sehen die geltenden Tarifverträge ein Weihnachtsgeld vor. Es wird überwiegend als fester Prozentsatz vom Monatseinkommen berechnet. Die in den einzelnen Tarifverträgen festgelegten Prozentsätze haben sich im Vergleich zu den Vorjahren kaum verändert.

Ein im Vergleich hohes Weihnachtsgeld (100 bzw. 95% eines Monatseinkommens) erhalten unter anderem die Beschäftigten im Bankgewerbe, in der Süßwarenindustrie, in der westdeutschen Chemieindustrie sowie in der Druckindustrie. Darunter liegen unter anderem die Bereiche Versicherungen (80%), Einzelhandel (West) (62,5%) sowie Metallindustrie (West) (55%). Im öffentlichen Dienst (Gemeinden) beträgt das Weihnachtsgeld je nach Vergütungsgruppe zwischen 60 und 90%. In vielen Bereichen haben die Beschäftigten in den neuen Ländern mittlerweile gleichgezogen.

Weniger Weihnachtsgeld als westdeutsche Beschäftigte erhalten die Ost-Beschäftigten z. B. in den Bereichen Chemie (65%), öffentlicher Dienst (Gemeinden 45 bis 67,5%) und Metallindustrie (50%). Kein Weihnachtsgeld erhalten unter anderem die Beschäftigten im Gebäudereinigerhandwerk und im Bauhauptgewerbe Ost.(idw/ml)