ifo-Geschäftsklimaindex deutlich gesunken

Das ifo-Geschäftsklima für die gewerbliche Wirtschaft Deutschlands hat sich markant von 90,2 Punkten im Oktober auf 85,8 Punkte im November verschlechtert. Das Münchner ifo-Institut meldet, dass die Unternehmen mit ihrer momentanen Geschäftslage erheblich unzufriedener sind (Rückgang von 99,9 Punkten auf 94,8 Punkte) und zudem mit einer nochmals deutlich ungünstigeren Geschäftsentwicklung im kommenden halben Jahr rechnen (nach 81,4 Punkten im Oktober nun bei 77,6 Punkten).

Dies ist damit bereits die sechste Umfrage in Folge, die bei den deutschen Unternehmen eine gesunkene Erwartung an den weiteren Geschäftsverlauf feststellt. Insgesamt habe sich der konjunkturelle Abschwung verschärft und werde nun auch den Arbeitsmarkt erfassen, warnt das Institut. Der saisonbereinigte Saldo desGeschäftsklimaindex ist von -20,2 Zählern auf -29,0 Zähler förmlich abgestürzt.

Auch auf das verarbeitende Gewerbe bezogen hat sich das Geschäftsklima beträchtlich abgekühlt. Der Saldo des Geschäftsklimas rutschte von -20,2 Zählern im Oktober auf aktuell -29,0 Zähler steil bergab. Die Unternehmen berichten von einer klar ungünstigeren Geschäftssituation im November. Hinsichtlich der Geschäftsentwicklung im kommenden halben Jahr sind sie wiederum merklich skeptischer. Das Exportgeschäft wird sich ihrer Ansicht nach beschleunigt abschwächen, den Personalbestand wollen sie reduzieren.

Sowohl im Einzelhandel (Saldorückgang von 25,1 Zählern auf -33,5 Zähler) als auch im Großhandel (Saldorückgang von 15,1 Zählern auf -21,8 Zähler) hat sich das Geschäftsklima verschlechtert. In beiden Bereichen sind die Befragten mit ihrer augenblicklichen Geschäftslage unzufriedener als im Vormonat. Auch hinsichtlich der weiteren Entwicklung im kommenden halben Jahr sind sie zurückhaltender. Insbesondere die Einzelhändler rechnen mit einer deutlich negativeren Geschäftsentwicklung in den nächsten sechs Monaten.

Dagegen ist im Bauhauptgewerbe der Geschäftsklimaindex nur leicht gesunken (von -27,7 Zählern auf -30,2 Zähler). Die momentane Geschäftslage bewerten die Unternehmen geringfügig ungünstiger als im Oktober, ihre Perspektiven beurteilen sie etwas zurückhaltender.

Auch das ifo-Geschäftsklima im Dienstleistungsgewerbe hat sich im November erneut verschlechtert. Der saisonal unbereinigte Saldo ist von -4,3 Zählern im Oktober auf aktuell -7,3 Zähler gefallen. Abermals weniger zufrieden sind die Dienstleistungsunternehmen sind mit ihrer derzeitigen Geschäftssituation (Rückgang von 14,0 Zählern auf 11,0 Zähler). Ihr Erwartungen an die nächsten sechs Monaten sind noch geringer als im Vormonat (Rückgang von -21,0  Zählern auf -24,0 ´Zähler).

Markant gesunken ist der Geschäftsklimaindikator in den unternehmensnahen Dienstleistungsbereichen Güterverkehr sowie Personal-, Stellenvermittlung, Überlassung von Arbeitskräften, zu dem die Zeitarbeitsfirmen gehören. Zusätzliches Personal wollen die Dienstleistungsunternehmen insgesamt nicht mehr einstellen. Vom Dienstleistungsgewerbe werden daher kaum noch positive Impulse auf den Arbeitsmarkt ausgehen. (ifo/ml)