MittelstandsWiki testet Twitter-Ticker

Die News-Redaktion des MittelstandsWiki nutzt seit wenigen Tagen versuchsweise das 2006 gegründete Web-2.0-Netzwerk Twitter, um interessierte Teilnehmer des Netzwerks über aktuelle Meldungen aus dem Mittelstand zu informieren. Vielen gilt Twitter zwar als hippes Netzwerk für egomane Dampfplauderer, aber wie in jedem neuen Medium steckt auch in diesem weitaus mehr Potenzial als anfangs angenommen. So setzen es bereits einige (wenige) seriöse Redaktionen als tägliches Arbeitsmedium ein, wie eine Umfrage des Medien-Weblogs Turi2 zeigte.

Twitter ist ein so genanntes soziales Netzwerk des „Web 2.0“, über das Menschen untereinander Mitteilungen im Telegramm- bzw. SMS-Format von maximal 140 Zeichen – so genannte „Tweets“ (Zwitscher) – austauschen. Das besondere daran: Interessierte Teilnehmer am Twitter-Netzwerk können die Kurzmitteilungen von anderen Twitter-Teilnehmern abonnieren und sich diese mit entsprechender Software (im einfachsten Fall mit jedem Internet-Browser über eine spezielle Twitter-Webseite) anzeigen lassen. Im Bild links ist die Twitter-Homepage des MittelstandsWiki mit einer Reihe von aktuellen Meldungen zu sehen, wie sie auch Nicht-Teilnehmer des Twitter-Netzwerks sehen können.

Diese Kurzmitteilungen lassen sich zudem auf portable Kommunikationsgeräte mit beschränkten Anzeigemöglichkeiten übertragen und gut lesbar anzeigen, z.B. auf PDAs. Sogar die Übermittlung per SMS auf Handys wird in absehbarer Zeit möglich sein. Dieser Dienst ist derzeit in Deutschland noch nicht eingerichtet, funktioniert aber in USA und Kanada, so dass in diesen Ländern deutsche Geschäftsreisende von dieser Funktion bereits profitieren können.

Wie im Beispielbild oben zu sehen ist, enthalten die Kurznachrichten unserer Redaktion derzeit pro Nachricht eine Schlagzeile und den Link auf die Meldung selbst.

Die Teilnahme an Twitter ist kostenlos und ohne Risiko, solange man nicht freiwillig persönliche Daten im Twitter-Profil preisgibt (wovon wir ohnehin aus grundsätzlichen Sicherheitsüberlegungen heraus abraten). Twitter hat zwar immer noch weitaus mehr vom Charakter einer Spielwiese als einer Business-Anwendung an sich. Dennoch ist es einen zweiten Blick als Kommunikationsmedium – auch innerhalb von Betrieben mit externen Mitarbeitern – wert.
Wer uns bei unserem Experiment unterstützen will oder einfach nur neugierig ist, was es mit dem Hype um Twitter auf sich hat, kann sich im Twitter-Portal anmelden. Sofort nach der Anmeldung, für die eine E-Mail-Adresse einzige Voraussetzung ist, kann man „loszwitschern“ und eigene Nachrichten ins Netz schicken.

Um unsere Tweets zu lesen, reicht der Besuch unserer Twitter-Homepage. Wollen Sie aber unsere Twitter aktiv angezeigt bekommen, müssen Sie selbst Teilnehmer werden (Anmeldung) und unsere Tweets durch einen simplen Mausklick auf den „Follow“-Button abonnieren (siehe Bild links), ohne Kosten natürlich.

Ein einfaches und dennoch geniales Twitter-Werkzeug ist die kostenlose Erweiterung TwitterFox für den Firefox-Internet-Browser. Mit ihr arbeiten auch wir. Sie zeigt alle Mitteilungen von abonnierten Twitter-Teilnehmern an und erlaubt gleichzeitig die Eingabe eigener Kurzmitteilungen. Beim Einfügen eines Links in eine Kurzmitteilung ist der kleine Verlinkungsbutton eine große Hilfe. Nach einem Mausklick auf den Button fügt TwitterFox ohne zusätzliche Eingaben einen Link auf die gerade im Firefox angezeigte Webseite ein und übersetzt lange Web-Adressen automatisch in kurze tinyURL-Adressen. Auf Kurznachrichten können außerdem auch direkte Antworten eingegeben und direkte Nachrichten angezeigt werden.

Hier finden Sie einige weitere nützliche und weniger nützliche Anwendungen und Dienste rund um Twitter:

  • Wirklich nützlich ist die Twitter-Suchmaschine
  • Unterwegs ganz praktisch ist Twittermap (Anzeige des Standorts eines gesuchten Twitter-Teilnehmers über Google Maps).
  • Reine Spielerei hingegen ist Twittervision: Auf einer Weltkarte werden Tweets mit Textblase und Standort angezeigt – ein Gefühl des globalen Dorfs kommt auf. Wer hier aufploppen will, muss allerdings neben einem Twitter-Account auch noch einen Facebook-Account einrichten.
  • Eine ausgezeichnete und sehr umfangreiche Sammlung mit Links zu Erweiterungen und Anwendungen rund um Twitter bietet das Twitter Fan Wiki.
  • Grundlegendes und Historisches zu Twitter weiß wie immer Wikipedia.

Redaktioneller Nachtrag vom 4.3.2009:

Mittlerweile nutzen bereits fast alle überregionalen Verlage und Medienanstalten, aber auch viele regionale Medien, den Twitterdienst. Über den tatsächlichen Nutzen sind sich die Medienunternehmen allerdings noch weitgehend uneinig. Nach wie vor haben die meisten Medien-Twitter einen experimentellen Charakter und sind mehr dem persönlichen Engagement einzelner Redakteure als strategischen Entscheidungen der Unternehmensleitungen zu verdanken.

(ml)