Regierung spricht von tiefer Rezession

In einer Stellungnahme zum Jahreswirtschaftsbericht 2009 spricht nun auch die Bundesregierung von einer tiefen Rezession. Sie folgt damit der Einschätzung der Autoren des Jahreswirtschaftsberichts. Dort heißt es, der private Konsum habe sich nicht in erwartetem Maße verbessert, die Finanzmarktturbulenzen hätten sich zu einer Finanzmarktkrise verschärft, und die Weltkonjunktur habe sich stärker abgeschwächt als erwartet. Dadurch sei Deutschland, wie andere Industrieländer auch, in eine tiefe Rezession geraten.

Die Exporte der deutschen Wirtschaft könnten laut Jahreswirtschaftsbericht in diesem Jahr um 8,9% zurückgehen. Im vergangenen Jahr hatten die Exporte noch um 3,9% zugenommen, 2007 sogar um 7,5%. Auch bei den Importen wird mit -5% ein rückläufiger Wert erwartet. Insgesamt geht die Bundesregierung nicht mehr von einem Wachstum, sondern von einem Schrumpfen der deutschen Volkswirtschaft um 2,25% aus. Im Vorjahr hatte das Wachstum noch bei 1,3% gelegen, 2007 sogar bei 2,5%. Die Arbeitslosenquote könnte von 7,8% im Vorjahr auf 8,4% steigen.

Die deutsche Wirtschaft stehe in diesem Jahr vor ihrem „größten Belastungstest“ seit der Wiedervereinigung, heißt es in dem Bericht. Durch ihre starke Abhängigkeit vom Export sei die Wirtschaft besonders von der sinkenden Nachfrage ausländischer Handelspartner betroffen. Die Außenwirtschaft, die in den vergangenen Jahren der Wachstumsmotor gewesen sei, könne in diesem Jahr nicht zum Wachstum beitragen. Auch der private Konsum – so der Bericht – könne „den dämpfenden Einfluss der Weltwirtschaft nicht völlig kompensieren“. (Deutscher Bundestag/ml)