Höchster Rückgang der Importpreise seit 1987

Im Mai gingen die Preise für Importwaren extrem zurück. Sie lagen 10,4 % unter dem Niveau des Mai 2008. Einen derartigen Preisverfall innerhalb eines Jahres gab es zuletzt im Februar 1987. In den beiden Vormonaten April und März 2009 gaben die Preise gegenüber dem Vorjahr lediglich um 8,7 bzw. 7,1 nach. Im Zeitraum April bis Mai 2009 veränderte sich der Einfuhrpreisindex nicht. Der Preisrückgang gegenüber Mai 2008 ist in erster Linie auf die in diesem Zeitraum stark gesunkenen Preise für importierte Energieträger (-37,8 %) zurückzuführen.Die Preise für Rohöl sanken im Vorjahresvergleich um 45,1 % und für Mineralölerzeugnisse um 47,9 %. Anders der Vergleich mit dem Vormonat April: In diesem Zeitraum stiegen die Preise für Rohöl um 9,7 % und die Preise für Mineralölerzeugnisse um 6,4 %. Der Einfuhrpreisindex ohne Erdöl und Mineralölerzeugnisse lag im Mai 2009 um 4,7 % unter dem Stand des Mai 2008 und 0,8 % unter dem des April 2009.

Erdgas wurde im Mai ebenfalls billiger eingekauft als im vergleichbaren Vorjahresmonat (-21,8 %). Von April auf Mai 2009 verbilligte sich der Erdgaspreis um 8,1 %. Das Preisniveau für Steinkohle lag um 30,1 % höher als im Mai 2008. Im Vormonatsvergleich verbilligten sich die Steinkohleimporte um 1,7 % (April gegenüber März 2009: -3,0 %).

Bei den Rohstoffen waren insbesondere Nicht-Eisen-Metallerze billiger als im Mai 2008 (-30,9 %), im Vergleich zu April 2009 stiegen die Preise um 1,5 %. Eisenerzimporte kosteten 3,9 % weniger als im April 2009, waren aber im Mai 2009 um 12,8 % teurer als im Vorjahresmonat.

Die Preise von Nicht-Eisen-Metallen und deren Halbzeug waren um 25,5 % niedriger als im Vorjahresmonat, stiegen im Vergleich zum April 2009 jedoch leicht um 0,6 %. Rohkupfer konnte im Mai 2009 um 37,6 % günstiger importiert werden als im Mai 2008 und um 1,0 % günstiger als im April 2009. Eisen, Stahl und Ferrolegierungen verbilligten sich ebenfalls gegenüber dem Vorjahr (-33,0 %) und gegenüber dem Vormonat (-0,4 %). Rohaluminium kostete im Vorjahresvergleich weniger (-20,4 %), aber im Vormonatsvergleich mehr (+1,0 %), ebenso wie das zur Stahlerzeugung verwendete Nickel (-47,7 % im Vergleich zum Vorjahresmonat und +10,9 % im Vergleich zum April 2009).

Im Nahrungsmittelsektor fielen die Preise für Getreide gegenüber Mai 2008 um 27,5 % (+2,7 % gegenüber April 2009). Milch und Milcherzeugnisse waren im Vergleich zum Vorjahresmonat um 12,6 % billiger (-0,7 % gegenüber dem Vormonat).

Der Index der Ausfuhrpreise sank im Mai 2009 im Vergleich zum Mai 2008 um 2,7 %. Im April 2009 und im März 2009 war er im Vorjahresvergleich um 2,0 % beziehungsweise 1,7 % gesunken. Bezogen auf den Vormonat zeigte sich der Ausfuhrpreisindex nahezu unverändert (-0,1 %).

(Statistisches Bundesamt/ml)