EU will Verbraucherbeschwerden erleichtern

Allein in den Jahren 2007 und 2008 beschwerten sich rund 78 Millionen Europäer bei der EU über Firmen und andere Gewerbetreibende. Das scheint viel, aber weitere 30 Millionen verkniffen sich einer Umfragen zufolge trotz Unzufriedenheit eine solche Beschwerde. Außerdem war rund die Hälfte derjenigen, die sich formell beschwert hatten, mit der Art und Weise wie ihre Beschwerde behandelt wurde, unzufrieden. Diese weniger schmeichelhaften Zahlen veranlassen die EU-Kommission nun, über mögliche formale Hürden nachzudenken. Zwar gibt es derzeit in Europa etwa 700 Beschwerdestellen, aber mit unterschiedlichen Meldesystemen. Das soll sich nun ändern.Ein neues EU-weit einheitliches System für Verbraucherbeschwerden soll dafür sorgen, dass verbraucherfeindliche Praktiken schneller bekämpft werden können. EU-Verbraucherkommissarin Meglena Kuneva glaubt außerdem, dass mit einem einheitlichen Beschwerdesystem schwerwiegende Missstände durch Häufungen von Beschwerden schneller erkennbar werden.

Mit Hilfe eines einheitlichen Kriterienrasters sollen in Zukunft einzelne Fälle besser zugeordnet werden können. Zu den Kriterien gehören u. a. die Verkaufsform, der Unternehmenstyp und die Produktkategorie. Zugute kommen soll diese Reform der Beschwerdewege nationalen Verbraucherbehörden, Verbraucherorganisationen, Ombudsleute, Beschwerdestellen und Regulierungsbehörden. Die EU-Kommission ihrerseits will die Daten über das Verbraucherbarometer auch der Öffentlichkeit direkt zugänglich machen. Noch handelt es sich allerdings lediglich um einen Vorschlag der Kommission.

(EU-Kommission/ml)