Kredithürde gesunken, aber nicht für alle

Die Beschaffung von Krediten ist für die gewerbliche Wirt­schaft Deutschlands nach Angaben des Münchner ifo Instituts im September geringfügig leichter geworden. Nur noch 43,7 % der befragten Unternehmen bezeichneten die Kreditvergabepraxis der Banken als restriktiv. Im Vormonat klagten noch 44,2 % der Befragungsteilnehmer über einen schwierigen Zugang zu Bankkrediten. Von der Er­leich­ter­ung profitieren aber nicht alle. Vor allem für kleine und große Firmen hat sich die Situation sogar verschlechtert.Auffallend ist die günstige Entwicklung im Handel, denn dort fiel die Kredithürde von August bis September von 41,7 % auf 39,9 %. Im Bauhauptgewerbe blieb die Kreditsituation unverändert.

Ganz anders ist die Tendenz im verarbeitenden Gewerbe. Dort erhöht sich die Kredithürde von 45,9 % auf 46,5 %. Bemerkenswert ist laut ifo vor allem, dass die Kredithürde bei den großen Industriefirmen erneut gestiegen ist, und zwar von 51,8 % im August auf nun 54,5 %. Das ist der höchste Wert seit Beginn der Befragungen im Sommer 2003.

Besonders stark stieg auch der Anteil der kleinen Firmen, die sich beklagen, nämlich von 40,4 % auf 43,2 %. Lediglich die mittelgroßen Unternehmen bewerten das Bankenverhalten etwas weniger häufig als zurückhaltend. Bei ihnen ist die Kredithürde auf 41,7 % gesunken, nachdem sie im Vormonat bei 44,5 % lag.

(ifo/ml)