Shopping-Center stark im Kommen

Trotz Finanzkrise und zahlreicher Insolvenzen im Einzelhandel sei auch in den nächsten Jahren in Deutschland mit einem starken Zuwachs neuer Verkaufsflächen in Shopping-Centern zu rechnen, prognostiziert die Fachzeitschrift TextilWirtschaft. So seien für bis 2013 bereits 57 neue Einkaufszentren geplant. In der Analyse der Zeitschrift wurden alle Projekte ab 10.000 Quadratmetern Ver­kaufs­flä­che erfasst. Insgesamt sollen in den neuen Zentren über 4000 neue Läden eröffnen. Die Verkaufsfläche werde rund eine Million Qua­drat­me­ter umfassen und halb so groß wie Monaco sein. Das In­ves­ti­tions­vo­lu­men dafür liege bei rund 7 Milliarden Euro.Unter den spektakulärsten Neueröffnungen der nächsten Jahre befindet sich z. B. der erste Abschnitt des Shopping-Viertels Überseequartier, das Herzstück des neuen Hamburger Stadtteils HafenCity. Es startet im Frühjahr 2010. Für 2011 ist die Eröffnung der Skyline Plaza an der Frankfurter Messe geplant, außerdem eröffnet dann der 70.000 Quadratmeter große Boulevard Berlin im Stadtteil Steglitz. Ebenfalls in der Hauptstadt soll im Herbst 2012 ein neuer Einkaufstempel am Leipziger Platz entstehen, dort, wo einst mit dem Wertheim-Warenhaus eines der größten Kaufhäuser Europas stand.

Die Analyse der Branchenzeitschrift nennt aber noch eine Reihe interessanter Trends, die sich aus der aktuellen Entwicklung ableiten lassen:

  1. Die Pleiten von Hertie und Karstadt schaffen Lücken mit Potenzial für Shopping-Center. Alle großen Projektentwickler beschäftigen sich mit diesen Standorten und den Möglichkeiten, die Immobilien zu modernen Einkaufszentren umzubauen.
  2. Viel Arbeit und Geld werden künftig in die Revitalisierung in die Jahre gekommener Center fließen. Beispiele: Im nächsten Jahr eröffnen nach kräftigen Investitionen und großen Umbauten neu das Rheinpark-Center in Neuss, die Saar-Galerie in Saarbrücken und die Hamburger Straße in Hamburg.
  3. Deutschland wird immer attraktiver für die Betreiber von Factory-Outlet-Centern. Beispiele: Die Outlet-Center in Wolfsburg und Ochtrup sollen vergrößert werden, in Soltau und Neumünster werden 2011 jeweils ganz neue Fabrikverkaufszentren entstehen.
  4. Erfolgreiche und etablierte Shopping-Center werden noch größer. Beispiele: Das Main-Taunus-Zentrum vor den Toren Frankfurts soll um 12.000 auf 90.000 Quadratmeter wachsen. Das Centro in Oberhausen will seine Verkaufsfläche um 23.000 auf 93.000 Quadratmeter erweitern.

Weitere Informationen zur Entwicklung der Shopping-Center sowie eine ausführliche Liste aller geplanten Einkaufszentren in Deutschland enthält die aktuelle Ausgabe der Zeitschrift TextilWirtschaft, die ab heute (17.09.2009) im Verkauf aufliegt.
(ots/ml)