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GfK-Konsumklimastudie: Konsumenten im Oktober etwas zurückhaltender

Das Konsumklima hat im Oktober einen leichten Dämpfer erhalten, meldet heute die Gesellschaft für Kon­sum­for­schung (GfK). Sowohl die Ein­kom­mens­er­war­tung als auch die Anschaffungsneigung haben sich etwas eingetrübt. Die Konjunkturerwartung dagegen kann ihren Aufwärtstrend auch im Oktober fortsetzen. Der Gesamtindikator sagt für den November nach 4,2 Zählern im Oktober nun einen Wert von 4,0 Punkten vorher. Der Aufwärtstrend bei den Konjunkturerwartungen der Bürger bleibt im Herbst ungebrochen. Der Indikator legt im Oktober um gut 5 Punkte zu und weist nun 8,7 Zähler auf. Das ist bereits der siebte Anstieg in Folge.

Die Konsumenten gehen zunehmend davon aus, dass der konjunkturelle Erholungsprozess doch etwas schneller einsetzen wird als noch vor einigen Monaten erhofft. So wurden in den letzten Wochen die Wachstumsprognosen für das laufende sowie das kommende Jahr deutlich nach oben revidiert. Vor allem die allmähliche Erholung des Welthandels, die auch die bundesdeutschen Exporte wieder stimulieren dürfte, wird hier eine wichtige Rolle spielen. Dieses optimistischere Szenario gibt zudem auch berechtigten Anlass zu hoffen, dass die Entwicklung auf dem deutschen Arbeitsmarkt weniger dramatisch verlaufen dürfte als noch vor wenigen Monaten prognostiziert.

Nach vier Anstiegen in Folge muss die Einkommenserwartung im Oktober kleine Einbußen hinnehmen. Mit einem Rückgang von 3,1 Punkten fällt der Verlust jedoch moderat aus. Aktuell weist der Indikator einen Wert von 12,9 Punkten auf. Im Vergleich zum entsprechenden Vorjahresmonat steht noch ein Plus von knapp 26 Punkten zu Buche.

Der Rohölpreis ist im Oktober dieses Jahres wieder deutlich gestiegen, deshalb dürfte vom Energiemarkt in der nächsten Zeit keine weiteren preisdämpfenden Einflüsse ausgehen. Folglich wird dieser kaufkraftstärkende Stimulus für die Einkommensaussichten an Wirkung verlieren. Auf der anderen Seite sorgt der massive Wettbewerb im Lebensmitteleinzelhandel in diesem Bereich weiterhin für stabile Preise.

Die Anschaffungsneigung hat im Oktober nachgelassen. Der Indikator muss ein Minus von rund 10 Punkten hinnehmen. Mit einem aktuellen Wert von 26,1 Punkten weist er dennoch einen vergleichsweise guten Wert auf. Dies belegt auch die Tatsache, dass die Konsumneigung derzeit mehr als 44 Punkte über ihrem entsprechenden Vorjahresstand liegt.

Dieser Rückgang ist zum einen auf die gemäßigten Einkommenserwartungen zurückzuführen. Zum anderen gehen die Preiserwartungen der Konsumenten nicht mehr weiter zurück. Hier ist offenbar ein Wendepunkt erreicht. Die Inflationsrate dürfte in den kommenden Monaten wieder positive Werte erreichen. Mit dem Auslaufen der Abwrackprämie ist eine weitere Stütze der Konsumneigung weggefallen. Die überaus erfreuliche Entwicklung des Indikators in den letzten Monaten war neben dem ruhigen Preisklima auch auf viele subventionierte Autokäufe zurückzuführen.

Der Gesamtindikator für das Konsumklima prognostiziert für November einen Wert von 4,0 Punkten nach revidiert 4,2 Zählern im Oktober. Damit muss das Konsumklima zum ersten Mal seit September 2008 wieder einen Rückgang hinnehmen. Dennoch bleibt der Indikator deutlich im positiven Bereich, wenn auch das Niveau im langfristigen Vergleich weiterhin eher bescheiden ausfällt. So liegt der Durchschnittswert seit der Wiedervereinigung bei 9 Punkten und damit deutlich über dem aktuell ermittelten Stand.

Trotz dieses kleinen Rückschlags bleibt der private Konsum in diesem Jahr die wesentliche Stütze der deutschen Wirtschaft. Denn Investitionen und Exporte werden 2009 mit einem dicken Minus abschließen. Ob der private Konsum auch im kommenden Jahr diese stützende Funktion erfüllen kann, bleibt abzuwarten.

(GfK/ml)

Hintergrund der einzelnen Indikatoren:

  • Konjunkturerwartung: Diesem Indikator liegt folgende Frage an die Verbraucher zugrunde: “Was glauben Sie, wie wird sich die allgemeine wirtschaftliche Lage in den kommenden zwölf Monaten entwickeln?” (verbessern – gleich bleiben – verschlechtern)
  • Einkommenserwartung: Diesem Indikator liegt folgende Frage an die Verbraucher zugrunde: “Wie wird sich Ihrer Ansicht nach die finanzielle Lage Ihres Haushalts in den kommenden zwölf Monaten entwickeln?” (verbessern – gleich bleiben – verschlechtern)
  • Anschaffungsneigung: Diesem Indikator liegt folgende Frage an die Verbraucher zugrunde: “Glauben Sie, dass es zurzeit ratsam ist, größere Anschaffungen zu tätigen?” (Der Augenblick ist günstig – weder günstig noch ungünstig – ungünstig)
  • Konsumklima: Dieser Indikator soll die Entwicklung des privaten Verbrauchs erklären. Seine wesentlichen Einflussfaktoren sind die Einkommenserwartung, die Anschaffungs- und die Sparneigung. Die Konjunkturerwartung wirkt eher indirekt über die Einkommenserwartung auf das Konsumklima

Die genannten Ergebnisse sind ein Auszug aus der Studie “GfK-Konsumklima MAXX” und basieren auf monatlich rund 2000 Verbraucherinterviews. Die GfK-Konsumklimastudie wird seit 1980 erhoben.