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ifo Konjunkturtest: Geschäftsklima im Oktober nur leicht verbessert

Auch im Oktober hat der Geschäftsklimaindex für die ge­werb­li­che Wirtschaft Deutschlands wieder etwas an­ge­zo­gen, al­ler­dings erkennbar weniger als zuletzt im Sep­tem­ber. So stieg der entsprechende In­dex­wert ausgehend von 91,3 Zählern im September um le­dig­lich 0,6 Punkte auf 91,9 Zähler. Die vom Münchner ifo In­sti­tut befragten Un­ter­neh­men sind mit ihrer aktuellen Ge­schäfts­si­tu­a­ti­on etwas zufrieden als im September (Anstieg des Teilindex von 87,1 Zählern auf 87,3 Zähler).Auch ihre Geschäftsperspektiven für das kommende halbe Jahr bewerten die Unternehmen erneut etwas günstiger. Der entsprechende Teilindex legte von 95,7 Zählern auf 96,8 Zähler zu.

Der saisonbereinigte Saldo für die gewerbliche Wirtschaft verbesserte sich zwar um 1,3 Punkte von -18,0 auf -16,7, das Institut spricht insgesamt aber dennoch nur von einer zögerlichen weiteren Erholung.

Im Verarbeitenden Gewerbe ist das Geschäftsklima etwas weniger schlecht als im Vormonat. Der Saldo stieg immerhin von -19,8 Zählern auf -16,7 Zähler. Ursachen sind eine leichte Entspannung der nach wie von unbefriedigenden Geschäftssituation der Industriefirmen und eine leicht gewachsene Zuversicht hinsichtlich der Geschäftsentwicklung in den nächsten sechs Monaten. Trotz der Aufwertung des Euro sehen die Unternehmen etwas bessere Exportchancen. Den vorhandenen Maschinenpark lasten sie ein etwas stärker aus als im Sommer. Dennoch ist die Geräteauslastung weit unterdurchschnittlich. Den Personalabbau planen die Unternehmen etwas zu verlangsamen.

Im Großhandel hat sich das Geschäftsklima relativ deutlich verbessert (Anstieg des Index von -12,1 Zählern auf -10,9 Zähler). Die aktuelle Geschäftssituation ist merklich besser als im Vormonat. Allerdings sehen die Unternehmen der weiteren Entwicklung kritischer entgegen als zuletzt.

Ganz im Gegensatz dazu sind die Einzelhändler mit ihrer momentanen Geschäftslage unzufriedener als im September. Sie sind auch skeptischer bezüglich der Geschäftsentwicklung im nächsten halben Jahr. Das Geschäftsklima hat sich im Einzelhandel daher unerwartet stark von -12,4 Zählern auf -17,3 Zähler verschlechtert.

Im Bauhauptgewerbe ist das Geschäftsklima relativ stabil geblieben. Der Saldo legte um 0,5 Punkte von -25,7 auf -25,2 zu. Die Bauunternehmen sind zwar geringfügig unzufriedener mit ihrer derzeitigen Geschäftslage, bewerten ihre Geschäftsperspektiven aber günstiger als im Vormonat.

Im Gegensatz zum Geschäftsklima in der gewerblichen Wirtschaft hat sich das Geschäftsklima im Dienstleistungsgewerbe im Oktober eingetrübt. Der Klimawert sackte von 3,8 Zählern auf 2,4 Zähler überraschend deutlich ab. Mehr noch: Damit hat sich das Geschäftsklima im Dienstleistungsbereich zum ersten Mal seit sechs Monaten wieder verschlechtert.

Verantwortlich für den Rückgang sind ausschließlich die Erwartungen der Unternehmen. Sie schätzen den Geschäftsverlauf im kommenden halben Jahr weniger positiv ein als im September (Rückgang des Saldowerts von 12,0 auf magere 7,0). Ihre augenblickliche Geschäftslage bewerten die Befragungsteilnehmer dagegen günstiger als im Vormonat (Anstieg von -4,0 auf 2,0). Die Aufhellung bei der Einschätzung der aktuellen Geschäftslage kann die Eintrübung bei den Erwartungen aber nicht wettmachen. Die Personalplanungen der Dienstleister sind ähnlich zurückhaltend wie im September.

(ifo/ml)