Bauwirtschaft: Konjunkturprogramme zeigen Wirkung

Die Konjunkturprogramme sind auf dem Bau angekommen. Dies ist das zentrale Ergebnis einer aktuellen Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) in Berlin. Die Abwärtsspirale in der Bauwirtschaft sei gestoppt, prognostizieren die DIW-Experten Martin Gornig und Sebastian Weber. Im nächsten Jahr werde die deutsche Bauwirtschaft um mehr als 2 % wachsen und Impulse für die Gesamtwirtschaft geben – bei vorerst stabilen Preisen. Aus konjunktureller Sicht sei das Maßnahmenpaket der Bundesregierung also erfolgreich, lautet deshalb das Fazit der beiden Wissenschaftler.Die Rezession hat aufgrund der nachlassenden Investitionsbereitschaft vor allem im Wirtschaftsbau deutliche Spuren hinterlassen (siehe Meldung von heute). Die DIW-Experten schätzen, dass der Wirtschaftsbau in diesem Jahr um 5 % schrumpfen und sich im nächsten Jahr stabilisieren wird.

Der Wohnungsbau zeigte sich dagegen dank des stabilen Arbeitsmarktes, stabiler Reallöhne und spezieller Förderprogramme krisenfester, wenn auch auf niedrigem Niveau. Mittlerweile entfallen wegen des Strukturwandels im Wohnungsbau fast 80 % auf Sanierungs- und Modernisierungsmaßnahmen, die bereits durch das erste Konjunkturpaket gestützt wurden: So könnten zum Beispiel durch die Aufstockung der Mittel aus dem CO2-Gebäudesanierungsprogramm in den nächsten drei Jahren jährlich jeweils bis zu gut einer Milliarde Euro an zusätzlicher Nachfrage entstehen. Weitere maximal 9 Milliarden Euro könnte die Erhöhung des absetzbaren Höchstbetrags für haushaltsnahe Handwerksleistungen bringen.

Während die Wirkungen des ersten Konjunkturpakets eher gering waren, spielt das zweite Konjunkturpaket nach Meinung der DIW-Experten die maßgebliche Rolle bei den öffentlichen Bauvorhaben. Zwar dürfte ein Teil der veranschlagten Ausgaben – anders als vorgesehen – erst 2011 wirksam werden und auch die Zusätzlichkeit der Investitionen dürfte bei der gegenwärtigen Kassenlage der Kommunen nicht vollständig umgesetzt werden können, dennoch ist die Größenordnung des Programms beträchtlich. In 2009 dürften durch das Paket zusätzlich 4 Milliarden Euro und in 2010 rund 8 Milliarden. Euro verausgabt werden. Insgesamt wird der öffentliche Bau in diesem Jahr um rund 13 % und im nächsten Jahr um gut 9 % wachsen.

Die ausführliche Analyse der beiden DIW-Experten Martin Gornig und Sebastian Weber kann in der Ausgabe 47/2009 des DIW Wochenberichts nachgelesen werden, der als kostenloser Download im Internet zur Verfügung steht.

(DIW/ml)