Standort Deutschland: Lohnstückkosten in der Krise massiv gestiegen

Für das zu Ende gehende Krisenjahr zeichnet sich eine drastische Erhöhung der Arbeitskosten je Produkteinheit ab, warnte heute das Institut der deutschen Wirtschaft (IW) in Köln. Allein im ersten Halbjahr habe der Anstieg gegenüber dem Vorjahreszeitraum 25 % betragen. Ursache sei das Bestreben der Firmen, trotz Rezession die Zahl ihrer Beschäftigten möglichst konstant zu halten. Das müsse jedoch nicht zwangsläufig zu einem dauerhaften Wett­be­werbs­nach­teil führen, glauben die Kölner Forscher. Wenn die Produktion wieder anziehe, entfielen so für die Firmen die Kosten für Neueinstellungen und deren Einarbeitung.Allerdings zeigt die Studie der Kölner auch, dass Deutschland unter 27 Industrieländern, die das IW verglichen hat, bei den Lohnstückkosten auf dem siebten Platz liegt. Im Schnitt sind die Arbeitskosten für eine produzierte Gütereinheit in den anderen 26 un­ter­such­ten Ländern um 8 % niedriger als hierzulande. Zwar ist das deutsche Verarbeitende Gewerbe überdurchschnittlich produktiv (im Ranking auf Platz fünf). Im Mittel liegt die Wertschöpfung je Beschäftigtenstunde in den anderen untersuchten Ländern 21 % niedriger. Dies reiche jedoch nicht aus, um den großen Arbeitskostennachteil der Industrieunternehmen am Standort Deutschland wettzumachen, so das Kölner Institut.

(IW Köln/ml)

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